Remakes sind für mich ein Paradoxon. Sie sind extrem verhasst und jede Ankündigung dieser Art wird mit ätzenden Kommentaren begleitet. Hollywood falle nichts mehr Neues ein und zerstöre dafür die geliebten Filme unserer Jugendzeit. Dabei vergessen viele, dass a) die alten Originale nach wie vor existieren und b) manchmal dann doch auch etwas wirklich gutes bei so einer Neuauflage herausspringen kann.
- Category Archives Kritik
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The Favourite
Kostüm- und Historienfilme stehen mehr denn je vor einem Problem: Was sollen sie noch zeigen, was noch nicht gezeigt wurde? Der neue Mary Queen of Scots mit Saoirse Ronan und Margot Robbie ist eigentlich ein guter Film – doch im gleichen Zuge auch total belanglos. Kaum ein Genre fühlt sich mehr ausgereizt an. Schließlich können wir ja keine Geschichte erfinden…
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VICE
JFK zählt zu den besten und beliebtesten Filmen des Jahres 1991. Er war für acht Oscars nominiert und gewann immerhin für die Beste Kamera sowie den Besten Filmschnitt. Zudem siegte Oliver Stone als Bester Regisseur bei den Golden Globes. Allerdings hat seine Interpretation über die Ermordung von John F. Kennedy ein klitzekleines Problem: die Wahrheit…
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Bohemian Rhapsody
Über Geschmack lässt sich nicht streiten – doch gehen sich Filmfans regelmäßig an die Gurgel, wenn nicht ihr Favorit der Abräumer der Saison ist. Und wenn dann auch noch zwei unterschiedliche Lager auf ihre Meinungen beharren, dann ist Krieg angesagt.
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Black Panther
1931 erscheint Skippy – der erste verfilmte Comicstrip, der für Best Picture nominiert wird. 1971 kommt A Clockwork Orange in die Kinos – der erste Science-Fiction-Film, der für Best Picture nominiert wird. 1973 debütiert Der Exorzist – der erste Horrorfilm,der für Best Picture nominiert wird.
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Green Book
2012 entbrannte rund um Steven Spielbergs Film Lincoln ein kleines Skandälchen, weil er nicht der Wahrheit entspräche. Tony Kushner habe sich erdreistet und während der entscheidenden Szene zur Abschaffung der Sklaverei zwei Stimmen gezielt vertauscht, einfach um es spannender zu machen. Letztes Jahr wiederum gab es Kritiken gegenüber The Shape of Water, denn Guillermo Del Toro habe frech bei Jean Pierre-Jeunet Delicatessen geklaut. Sprich: Alle Filme sind scheiße und verlogen. Continue reading Post ID 6599
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BlacKkKlansman
Die Absurdität von Rassisten kennt keine Grenzen. Rein aus der Angst vor dem Unbekannten und dem (für sie) Ungewöhnlichen halten sie an ihre Vorurteile wie eine Religion fest. Nur dürfen sie sich dann nicht wundern, wenn man sie reihenweise mit den billigsten Methoden an der Nase herumführt. Continue reading Post ID 6599
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Roma
Wir alle haben uns schon einmal bei dem Gedanken ertappt, das eigene Leben sei spannend genug für ein Buch oder einen Film. Da mag sogar was dran sein – doch in Wahrheit bedarf es viel Kunst und einiges an Handwerk, um den Stoff ansprechend für einen Außenstehenden zu gestalten.
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The Shape of Water
Pan’s Laybrinth ist meines Erachtens einer der besten Filme, über die ich mich je aufgeregt habe. Auf der einen Seite erzählt er diese wundervolle Mixtur aus harter Realität und verträumter Parabel, wunderschön gefilmt, herrlich geschrieben und mit einem Ende, das mich emotional fertig macht. Auf der anderen Seite zeigt Regisseur Guillermo Del Toro in einer Szene, wie der Antagonist einem unschuldigen Mann die Nase zertrümmert – mit all seinen blutigen Details. Selten habe ich mich so sehr über eine Szene beschwert, weil sie aufgrund ihrer überzogenen Gewaltdarstellung nicht passt.
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Dunkirk
Wenn es um englischsprachige Filme geht, dann gibt es drei große Bewertungsgruppen: das Publikum, die Kritiker und die Industrie. Das erste sind die Kinogänger und IMDB-Besucher, zwischen denen sich schnell Fanblöcke bilden. Das zweite sind die Schreiber und Pseudo-Intellektuellen (wozu auch ich gehöre ;), deren Meinung aufgrund ihres Erfahrungsschatzes und ihrem Zwang, alles zu Tode analysieren zu wollen, geprägt ist. Und das dritte sind die Filmschaffenden persönlich, zu denen auch die Oscar-Jury gehört.
Das Faszinierende an dieser Struktur: Selten stimmen die Meinungen überein. Und es ist sehr auffällig, dass der Lieblingsfilm eines bestimmten Regisseurs bei den einen oft der am meisten “verhasste” bei den anderen ist.