• Category Archives Kritik
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit

    Es vergeht kein Jahr ohne Oscar-Verleihung, in der nicht mindestens ein “Best Picture“ nominierter Film innerhalb von Sekunden Kopf schütteln verursacht. Wie könne es sein, dass so ein “gewöhnlicher“ Biopic wie Die Entdeckung der Unendlichkeit die Ehre erhalte, um den beliebten Goldjungen zu kämpfen, während andere, doch so viel beliebtere Streifen wie Interstellar oder Gone Girl zugucken müssen?

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  • Sneak-Horror: The Legend of Hercules

    Seit das Kinopolis Ende letzten Jahres in Gießen eröffnet wurde, gehe ich fast jede Woche mit ein bis zwei Freunden in die Sneak-Preview. Für all jene, die nicht wissen, was das ist: Dort wird ein Film vor dem öffentlichen, deutschen Starttermin gezeigt – ohne das man weiß, was auf einen zukommt.

    Bislang muss ich nüchtern festhalten, dass die Auswahl der gezeigten Filme nicht so wirklich meinem Geschmack entspricht – speziell was sämtliche US-Produktionen anbelangt, aufgrund dessen ich solch “Perlen“ wie Ride Along, Die Pute von Panem oder Man of Tai Chi (Keanu Reeves Regiedebüt!) sehen “durfte“. Und weil ich so langsam ein Ventil benötige, um den Frust über das Gezeigte los zu werden, dachte ich mir: “Hey, du hast ‘nen Blog – also schreib doch was darüber!“ Continue reading  Post ID 929


  • Her

    In meinen Augen sind mit die besten Filme diejenigen, die auf den ersten Blick völlig banal klingen und einen beim Ansehen trotzdem faszinieren. Filme, deren grundlegende Prämisse abgedroschen sein mag und die aufgrund einer cleveren Regie oder eines durchdachten Drehbuches mich von Anfang bis Ende interessieren. Zu den Paradebeispielen gehören Robert Bentons Kramer gegen Kramer oder Robert Redfords Eine ganz normale Familie, beides große Oscargewinner, denen leider ein schlechter Ruf anhaftet. Spike Jonzes Her wird vermutlich nicht das gleiche Schicksal erleiden – zum einen, weil der Film “nur“ den Academy Award für das beste Drehbuch ergattert hat und zum anderen weil das Thema gezielt die derzeit herrschende IMDB-Generation ansprechen dürfte.

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  • The Grand Budapest Hotel

    Es gibt einige, wenige Top-Regisseure, die kriegen scheinbar jeden Schauspieler, den sie wollen. Ganz ehrlich: Fast jeder will mal mit Martin Scorsese, Woody Allen oder Wes Anderson zusammenarbeiten.

    Moment… Wes, wer? Ja, Wes Anderson gehört jetzt eigentlich nicht zu den Kult-Auteuren, die der gemeine Kinogänger kennt. Und doch wächst sein Cast von Film zu Film derart eindrucksvoll an, dass seine Kollegen nur neidisch zuschauen können. Allein für The Grand Budapest Hotel versammelte er die Namen Ralph Fiennes, Edward Norton, Tilda Swinton, Harvey Keitel, Willem Dafoe, Adrian Brody, Saoirse Ronan, Jude Law, Tom Wilkinson, Jeff Goldblum, Mathieu Amalric, Owen Wilson, Jason Schwartzman, F. Murray Abraham, Léa Seydoux und natürlich Bill Murray, der seit Rushmore kein einziges Kinoprojekt des gebürtigen Texaners ausgelassen hat.

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  • Kritik: Gravity

    Wenn du so viele Filme gesehen hast, wie ich, dann wird es schwer mit den Superlativen. Das Bild ist gezeichnet, die Liste mit den Personal Favorites wie in Stein gemeiselt. 16 Jahre lange hatte ich einen unverrückbaren Lieblingsfilm: James Camerons Titanic. Ich habe ihn zu einem Zeitpunkt gesehen, als ich nichts wusste. Und wenn man so ein Epos völlig ohne Erwartungen am Ende seiner Teenagerära erlebt, dann ist das etwas ganz besonderes. Ein unbeschreibliches Gefühl, das nicht zu toppen ist.

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  • Kritik: Philomena

    Die Anzahl der möglichen “Best-Picture“-Plätze mag sich seit der Saison 2009/2010 verdoppelt haben, doch nach wie vor gilt die Regel: Man muss für eine Nominierung von wenigen geliebt anstatt von vielen gemocht werden. Es bedarf einer soliden Lobby, die den betreffenden Kandidaten als persönlichen Lieblingsfilm bezeichnet. Und hätte ich bereits vor ein paar Monaten Philomena gesehen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass das neue Werk von Stephen Frears dieses Kriterium erfüllt.

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