Emmy Tippschein 2018/19: Drama Serien

Die Emmys stehen vor der Tür und sind dieses Jahr dazu verdammt, mächtig zu deprimieren. Im schlimmsten Fall treiben sie einen weiteren Keil zwischen dem gewöhnlichen Serien-Gucker, dem fanatischen Fan und der Industrie an sich. Und all das nur wegen ein paar CGI-Drachen…

Beste Drama Serie

Muss ich es wirklich aussprechen? Liebe Kinder, ihr müsst ganz stark sein: Der erneute Sieg für Game of Thrones ist genauso unvermeidlich wie der darauf folgende Aufschrei.

Um ehrlich zu sein: Für mich persönlich wäre es dieses Jahr gar nicht mal so schlimm. Ich bin immer geschockt vom Last-Minute-Erfolg für eine bemerkenswert unausgegorene siebte Staffel von Game of Thrones und dies zu Lasten eines Debakels für mein hoch favorisiertes The Handmaid’s Tale oder dem überall sonst gefeierten Finale von The Americans (das im übrigens zumindest den Golden Globe einheimste). Nie zuvor hat sich für mich das Ende einer Awardshow derart leer angefühlt – und ich habe wohlgemerkt bereits solch strittige Ereignisse wie „Soldat James Ryan verliert gegen Shakespeare in Love“ oder „Crash demütigt Brokeback Mountain“ bei den Oscars live miterlebt.

Die achte Staffel von Game of Thrones ist in meiner bescheidenen Meinung nach zumindest besser als die siebte – Tatsache! Ich war allerdings auch vorgewarnt und wusste, was auf mich zukommt. Insofern konnte ich die unbestreitbaren Stärken genießen, allen voran die fantastische Musik, die größtenteils brillanten Schauspieler und die Inszenierung einzelner Highlights.

Freilich ist alles viel zu gehetzt und wieder mächtig unausgegoren – aber meine Erwartungshaltung war im Vergleich zu anderen Fans deutlich niedriger, weshalb ich nicht von einer Enttäuschung reden kann.

Der andere Grund, warum ich mit dem diesjährigen Sieg von Game of Thrones leben kann: Die Konkurrenz ist vergleichsweise schwach. Drei der größten Konkurrenten, namentlich The Handmaid’s Tale, Stranger Things und The Crown, sind gar nicht erst dabei, weil sie keine vollwertige Staffel hervor gebracht haben. Genau genommen konnte die Emmy-Jury nur die letzten Episoden von The Handmaid’s Tale berücksichtigen, weil diese in der Saison zuvor „zu spät“ veröffentlicht wurden und ergo für 2017/18 disqualfiziert waren. Aus dem Grunde tritt die Serie auch in Kategorien an, in denen von Haus aus einzelne Episoden honoriert werden (wie z.B. Regie, Drehbuch oder Darsteller in einer Gastrolle).

Und ganz ehrlich? Ich hätte lieber diese halbe zweite Staffel ausgezeichnet gesehen, wenn es möglich wäre. Durch den Wegfall all dieser Topserien sind nun einige Kandidaten nachgerückt, die sich einfach nicht wie „Best Drama“ anfühlen. Man merkt, dass es sich hierbei um die „zweite Garde“ der aktuellen Fernseh- und Streaming-Kultur handelt.

Bestes Beispiel ist Jason Batemans Ozark: Solide geschrieben, gut geschauspielert und trotzdem dezent zäh und langweilig. Die Serie lebt primär von ihren Schocker-Momenten, in denen irgendjemand Zack-Zack kalt gemacht wird oder ein zentraler Charakter irgendetwas ganz Schlimmes macht, woraufhin er per Knopfdruck mächtig unsympathischer erscheinen soll.

Auch Succession hat mich in der ersten Staffel nicht vollkommen umgehauen, gleichwohl die euphorischen Stimmen über die zweite (die sicherlich für die nächste Emmy-Verleihung berücksichtigt wird) eine andere Sprache sprechen sollen. Das Setting ist cool, das Flair stimmt – aber abseits der ersten und der letzten Folge fühlt sich die gesamte Geschichte wie festgefahren an.

Better Call Saul… tja… das ist ein klassischer Fall der Marke „großer Respekt, wenig Liebe“. Das Breaking-Bad-Spinoff macht weiterhin nichts falsch und ist insbesondere dank Bob Odenkirk sehenswert. Aber auch hier bewegt sich für mich zu wenig. Die Serie verfolgt eine ähnliche Rezeptur wie ihr Vorläufer und fühlt sich trotzdem wie ein Schatten des Klassikers an. Meiner Meinung nach schaden gar die Rückkehr etablierter Schauspieler wie Giancarlo Esposito, weil sich deshalb ein Vergleich umso mehr aufdrängt.

This Is Us schafft weiterhin das Unmögliche und lässt das triviale Leben einer Familie spannend erscheinen, ohne das gleich zu einer seichten Soap Opera verkommt. Die Schauspieler können sich herrlich entfalten und die Entwicklung der Charaktere ist größtenteils interessant sowie gelungen. Deshalb hätte ich beinahe diese dritte Staffel als die bislang beste bezeichnet – wenn da nicht dieser gezwungene Vietnam-Plot wäre. Klar: Er führt einen weiteren, gut geschriebenen Charakter ein, namentlich Jack Pearsons Bruder Nick. Aber unterm Strich fühlt sich die Thematik viel zu ausgelutscht und tot geritten an.

Die verbleibenden drei nominierten Serien sind zwar auch nicht perfekt, haben mich aber zumindest so weit angefixt, weshalb ich mich über einen Sieg ehrlich freuen würde. Da wäre beispielsweise das Bodyguard: Ein Kriegsveteran vereitelt gekonnt einen Selbstmordanschlag und ergattert daraufhin den Job als Leibwächter der britischen Innenministerin. Glaubt man noch, dass die Serie nun ein ständiges, emotionales „Hin und her“ zwischen den beiden Charakteren zelebriert, vollzieht sie stattdessen zur Staffelmitte einen brutalen Cut.

Bodyguard schwankt ähnlich wie Succession zwischen belanglosen und sensationellen Szenen, nur dass letztere dominieren und nachhaltiger Eindruck schinden. Was mich jedoch sehr gestört hat: Es gibt nur sechs Folgen… und das fühlt sich eher wie eine Mini- anstatt eine vollwertige Drama-Series an.

Die eindeutig größte Überraschung für mich lautet jedoch eindeutig Pose. Die Prämisse: Die amerikanische Kultur der transsexuellen Menschen in den 1980er Jahren und wie sie trotz Ausgrenzung, wenig Kohle sowie der bedrohlichen AIDS-Epidemie, die immer mehr Mitglieder betreffen, ihrem Wunsch nach einem glamourösen Leben nachgehen.

Was sich auf den ersten Blick sehr speziell anhört, ist in der Umsetzung einfach nur faszinierend und Augen öffnend. Nie zuvor haben sich für mich transsexuelle Charaktere einer Fernsehserie derart real und (man verzeihe meine Wortwahl) „normal“ angefühlt, ohne das auch nur irgendeine Facette ihrer Leben verfremdet wirkt.

Pose ist spannend, laut, bunt, berührend und alles andere als klischeehaft. Der Einsatz von größtenteils transsexuellen Schauspielern geht ebenfalls voll auf, weshalb ich mir mehrfach die Augen reiben musste: Diese Frau war mal ein Mann? Die Serie sollte Pflichtprogramm für alle aufgeschlossenen Menschen sein, die ihren Horizont ernsthaft erweitern wollen – und allein dafür gehört Serienguru Ryan „Glee / American Horror Story / American Crime Story / Nip/Tuck“ Murphy erneut gefeiert.

Getoppt wird dies nur meiner Meinung nach von der zweiten Staffel von Killing Eve, aka der Fortsetzung zum Überraschungshit der Saison 2017/18: Hier entsteht vielleicht gerade die komplizierteste Freund-/Lieb-/Feindschaft der Film- und Seriengeschichte, namentlich zwischen der MI5-Ermittlerin Eve Polastri und der wahrhaft ruchlosen Attentäterin Villanelle.

Ich war bereits nach der ersten Staffel regelrecht angefixt und gleichzeitig besorgt: Kann das wirklich funktionieren? Schaffen die Serienmacher diesen höchst heiklen Drahtseilakt, bei dem sich eine amerikanische Polizeibeamtin und eine russische Mörderin trotz all ihrer Unterschied derart ineinander verrennen können? Das sie einerseits miteinander sein wollen, sich wie ein frisch verliebtes Pärchen kennen lernen möchten und doch auch jederzeit umbringen müssen, um ihr eigenes Überleben zu garantieren?

Das Konzept funktioniert zum einen dank der abenteuerlich geschriebenen Geschichten und Charaktere. Zum anderen ist da die beispiellose Chemie zwischen den zentralen Hauptdarstellerinnen Sandra Oh und Jodie Comer, die sich hoffentlich nicht gegenseitig die Stimmen für ihren potenziellen Sieg der besten Hauptdarstellerin wegnehmen.

Ursprünglich hieß mein Spoiler-Tipp auch Killing Eve, der Game of Thrones den Abend versauen könnte. Jedoch mehrt sich das Flüstern der Emmy-Watcher: Passt auf Pose auf! Hier scheint sich eine dichte, äußerst euphorische Fangemeinde zu versammeln. Zudem wäre ein Sieg definitiv ein Eintrag für die Geschichtsbücher, wenn man sich die hohe Anzahl der transsexuellen Mitarbeiter der Serie vor Augen hält.

Aber nochmal: Das wird nicht passieren. Nicht, nachdem Game of Thrones den Rekord mit den meisten Nominierungen für eine Serie gesprengt hat. Allein das diesmal zehn Schauspieler (!) nominiert sind… für eine FANTASY/MITTELALTER-Serie (!!!)… spricht Bände.

Packt also schon mal eure Mistgabeln aus und bereitet eure Hasstiraden gegenüber die Emmy-Verleihung vor: Dieser Sieg ist dazu verdammt, die Gemeinde zu spalten.

Front-runner: Game of Thrones
Spoiler: Pose

Personal ranking:

1.Killing Eve
2.Pose
3.Bodyguard
4.This Is Us
5.Better call Saul
6.Game of Thrones
7.Succession
8.Ozark

Bestes Drehbuch einer Drama Serie

Wisst ihr, was noch viel mehr für einen Aufschrei sorgen wird? Wenn Game of Thrones den diesjährigen Drehbuch-Emmy gewinnt… für die einzige Folge, die nominiert ist… nämlich The Iron Throne… das Serienfinale… ihr wisst schon, dieses überaus beliebte (*hust*).

Nochmal: Ich selbst hab da jetzt nicht das Problem mit. Mein Puls würde ruhig bleiben. Und gleichwohl ich schon denke, dass die Emmy-Jury endlich mal Better Call Saul oder Killing Eve honorieren könnte, so würde mich ein GoT-Durchmarsch nicht überraschen. Deshalb ist es mein Spoiler-Tipp, gleichwohl The Iron Throne auch in meiner persönlichen Rangliste ganz klar ganz weit unten steht.

Front-runner: Better Call Saul (AMC)
Spoiler: Game of Thrones (The Iron Throne)

Personal ranking:

1.Killing Eve (Nice And Neat)
2.Better Call Saul (AMC)
3.Bodyguard (Episode 1)
4.The Handmaid’s Tale (Holly)
5.Succession (Nobody Is Ever Missing)
6.Game of Thrones (The Iron Throne)

Beste Hauptdarsteller einer Drama Serie

O.k., hier könnte mir dann doch das Messer in der Tasche aufklappen: So toll ich Kit Harrington in der fünften und der sechsten Staffel von Game of Thrones empfand, in der achten verkommt er zur Ein-Gesichtsausdruck-Marionette. Aber wie schon eben geschrieben: Die HBO-Drachen könnten einen beispiellosen Durchmarsch bei der diesjährigen Emmy-Verleihung schaffen.

Sollte die Emmy-Jury hingegen differenziert und fair urteilen, dann MUSS das hier Sterling K. Browns zweiter Sieg für This is Us werden. Er ist sowohl über die gesamte Staffel betrachtet als auch auf die eine Folge bezogen, die er eingereicht hat, um WELTEN besser als der Rest. Einzig Billy Porter für Pose kommt da ran, wobei er von einem deutlich komplexeren Charakter profitiert und ergo das „bessere“ Material hatte.

Anmerkung: Die Plus-, Minus- und Kreiszeichen in meiner persönlichen Rangliste zeigen grob an, ob die eingereichte Folge in meinen Augenqualitätstechnisch vom Rest der Staffel abweicht. Die Reihenfolge hingegen bezieht sich stets auf die komplette Staffel.

Front-runner: Sterling K. Brown (This is Us)
Spoiler: Kit Harrington (Game of Thrones)

Personal ranking:

1.Sterling K. Brown (This is Us) ++
2.Billy Porter (Pose) o
3.Bob Odenkirk (Better Call Saul) o
4.Milo Ventimiglia (This Is Us) +
5.Jason Bateman (Ozark) o
6.Kit Harrington (Game of Thrones) o

Beste Hauptdarstellerin einer Drama Serie

Vorweg: Meine Platzierung von Viola Davis für How to get away with murder ist mit sehr viel Vorsicht zu genießen, weil ich nur die eingereichte Episode gesehen habe. Dort sehe ich wie schon in den Staffeln zuvor eine eher diffuse Mischung aus einer weinerlichen und übertrieben taffen Juristin, die mich überhaupt nicht anspricht. Jedoch stecke ich keinen Meter in der Serie drin und kann deshalb ihren wahren Reiz schwer nachempfinden.

Ansonsten rocken die beiden Damen aus Killing Eve alles andere in Grund und Boden. Und genau da steckt das Dilemma, denn auch ich wäre völlig zerrissen: Stime ich für Jodie Comer oder für Sandra Oh? Letztere gilt als Favoritin, nicht zuletzt dank ihrer bereits vollzogenen Golden-Globe- und Screen-Actor-Gewinne. Allerdings erscheint Comer von Folge zu Folge immer stärker und hat die krasseren Szenen, was ihrem Charakter geschuldet ist. Dafür ist ihre ausgewählte Folge relativ schwach, weshalb ich letztlich dann doch auf Oh tippe.

Natürlich könnten sich die beiden gegenseitig aushebeln und die Stimmen der Mega-Game-of-Thrones-Fans, die einfach alles für ihr Lieblingskind ankreuzen, pushen Emilia Clarke über die Ziellinie. Ähnlich wie bei Kit Harrington wäre es für die gesamte Serie betrachtet o.k. – aber nicht für die viel zu einseitige Darstellung ihres Charakters in der finalen Staffel.

Abschließende Bemerkung: So sehr ich meine Probleme mit Ozark habe, so gut ist Laura Linney. Sie ist die derzeit einzige Komponente, der ich ehrlich einen Emmy gönnen würde. Ähnliches, nur noch viel krasser, gilt für Robin Wright in House of Cards: Die letzte Staffel ist ein einziger Unfall, der nur dank Wright einen Hauch von Daseinsberechtigung erfährt.

Front-runner: Sandra Oh (Killing Eve)
Spoiler: Emilia Clarke (Game of Thrones)

Personal ranking:

1.Jodie Comer (Killing Eve) –
2.Sandra Oh (Killing Eve) o
3.Laura Linney (Ozark) o
4.Robin Wright (House of Cards) o
5.Mandy Moore (This Is Us) +
6.Emilia Clarke (Game of Thrones) o
7.Viola Davis (How To Get Away With Murder)

Bester Nebendarsteller einer Drama Serie

Ja, sapperlot: Auch ich würde Game of Thrones in diesem Jahr zwei Emmys gönnen. Diesmal hätte Peter Dinklage aus meiner Sicht nämlich wieder den Gang zum Podium verdient, weil sein Monolog in der von ihm eingereichten Folge The Iron Throne hervorragend gespielt ist. Zudem verkneift er sich diesmal sein ständiges „Es ist gut, euch wieder zu sehen“-Geschleime, weshalb mir der Charakter Tyrion im Vergleich zur siebten Staffel viel, viel besser gefällt.

Unabhängig davon fehlt ein klarer Konkurrent: Coster-Waldau und Allen haben keine Chance gegen ihren Kollegen, während Chris Sullivan sich sicherlich bereits über seine überraschende Nominierung freuen dürfte. Jonathan Banks ist so stark wie zuvor, aber warum sollte er nach all den Jahren ausgerechnet gegen das Finale von Game of Thrones gewinnen? Da tippe ich eher auf Giancarlo Esposito, weil der laut dem einen oder anderen Serienfan zu unrecht im Breaking-Bad-Durchlauf leer ausging.

Ach ja, und über Michael Kelly lege ich besser den Mantel des Schweigens. Während Robin Wright für sich noch das beste aus der House-of-Cards-Katastrophe gemacht hat, ist Kelly einfach nur schlecht. Diese Nominierung verstehe ich keinen Millimeter, obendrein seine eingereichte Folge mit dem abenteuerlich grässlichen Finale noch einen drauf setzt.

Front-runner: Peter Dinklage (Game of Thrones)
Spoiler: Giancarlo Esposito (Better Call Saul)

Personal ranking:

1.Peter Dinklage (Game of Thrones) +
2.Jonathan Banks (Better Call Saul) +
3.Nikolaj Coster-Waldau (Game of Thrones) o
4.Giancarlo Esposito (Better Call Saul) o
5.Chris Sullivan (This Is Us) +
6.Alfie Allen (Game of Thrones) +
7.Michael Kelly (House of Cards) —

Beste Nebendarstellerin einer Drama Serie

Viermal Game of Thrones: Allein diese Kategorie zeigt dick mit Ausrufezeichen, welchen Eindruck das Staffelfinale bei der Emmy-Jury hinterlassen hat. Und im Gegensatz zu den anderen Darsteller-Kategorien habe ich mit keiner der nominierten Damen ein Problem – ja, auch nicht mit Sophie Turner!

Bezüglich der Siegerin tippen viele auf Julia Garner für Ozark, weil sie a) für einen Screen Actor nominiert war (obwohl es dort keinen Unterschied zwischen Haupt- und Nebendarstellern gibt) und b) die Thrones-Damen sich gegenseitig auffressen (vergleichbar mit dem Debakel, das letztes Jahr The Handmaid’s Tale ereilt hat).

In der Tat sind insbesondere Maisie Williams und Gwendoline Christie derart stark, dass es mich erneut zerreißt. Christie spielt den mit Abstand besten Underdog-Charakter der gesamten Serie, der auch in der letzten Staffel richtig gut konzipiert ist. Wirklich jeder würde ihr einen Emmy gönnen. Williams hingegen hat DIE Killerszene schlechthin, die sie folgerichtig auch eingereicht hat (siehe The Long Night).

Sollte die Emmy-Jury sich rein auf diese achte Staffel konzentrieren, dann müsste es eigentlich Maisie Williams schaffen. Möchten sie hingegen den Sleeper-Lieblingscharakter überhaupt honorieren, dann achtet auf Gwendoline Christie. Und haben alle anderen Emmy-Experten recht, dann wird’s Julia Garner.

Front-runner: Maisie Williams (Game of Thrones)
Spoiler: Julia Garner (Ozark)

Personal ranking:

1.Maisie Williams (Game of Thrones) +
2.Gwendoline Christie (Game of Thrones) o
3.Julia Garner (Ozark) o
4.Lena Heady (Game of Thrones) o
5.Fiona Shaw (Killing Eve) o
6.Sophie Turner (Game of Thrones) o

Beste Regie für eine Drama Serie

Diese Kategorie ist… seltsam. Höchst seltsam. Natürlich sind gleich drei Game-of-Thrones-Folgen nominiert: The Long Night aufgrund der epischen Schlacht, The Iron Throne weil Finals hier immer einen Bonus haben und The Last of the Starks wegen… warum… auch… IMMER?

Liebe Emmy-Jury: Häh? Was? Warum? Weshalb? WOFÜR? Für die „Kopf-ab“-Szene? Mehr ist da nicht drin… aber in Sachen Regie-Auszeichnungen verstehe ich die Emmys eh nicht mehr (dazu mehr bei der Variety-Kategorie).

Nun denn, für mich ist es ganz klar: Die Holly-Folge von The Handmaid’s Tale deklassiert das restliche Feld. Im Pilot von Succession spüre ich zumindest einen Hauch der Adam-“Vice“-McKay-Brillianz und zugegebenermaßen ist die Regie-Leistung von Ozark durchaus Emmy-verdächtig.

Doch war zum Geier ist denn hier bei Killing Eve passiert? Die zweite Staffel steckt voller brillanter, erinnerungswürdiger und grandios in Szene gesetzter Momente… und dann wird die meiner bescheidenen Meinung nach schwächste und langweiligste Folge nominiert? Wirklich alle anderen hätten diesen Platz eher verdient! Aber vermutlich habe ich einfach keine Ahnung.

Front-runner: Game of Thrones (The Long Night)
Spoiler: Game of Thrones (The Iron Throne)

Personal ranking:

1.The Handmaid’s Tale (Holly)
2.Game of Thrones (The Long Night)
3.Ozark (Reparations)
4.Succession (Celebration)
5.Killing Eve (Desperate Times)
6.Game of Thrones (The Iron Throne)
7.Game of Thrones (The Last Of The Starks)