OST #20: Super Probotector

020-Contra-3Composer: Miki Higashino, Masanori Adachi, Tappi Iwase & Aki Hata
System: Super Nintendo
Year: 1992

Alle Welt redete beim Erscheinen von Super Probtector (oder Contra III: The Alien Wars, wie es außerhalb Europas heißt) über die sagenhafte technische Leistung und die tolle Grafik, die viele zum Kauf eines Super Nintendos animierte. Doch meines Erachtens ist es die Musik, die auf ewig zelebriert gehört. Sie ist in Punkto Instrumentation wegweisend, ohne dabei ihre Chiptune-Wurzeln zu leugnen.

Was sofort auffällt ist die Art der Instrumente, denen eine sehr interessante Gratwanderung zwischen orchestral und synthetisch gelingt. In einigen Themen dominiert eine Art Trompete, die jedoch extrem kurze Töne von sich gibt und eine entsprechend hohe Geschwindigkeit vorlegt. Dagegen wirkt das Streicherpendant eher erhaben und majestätisch – man könnte fast von einem Rollentausch reden, der jedoch ungemein reizvoll ist.

Lasst es mich anders formulieren: Es gab bereits vor Super Probotector einige gelungene Werke, die in irgendeiner Form den Glanz einer realen Band oder eines fetten Orchesters zu imitieren vermochten. In all diesen Fällen fand eine geschickte Programmierung des Soundchips in Kombination mit dazu passenden Kompositionen statt. Doch Higashino, Adachi, Iwase und Hata drehen den Spieß um: Sie erzeugen das Orchesterfeeling aufgrund der gesampelten Instrumenten und setzen damit ihren größtenteils klassischen Chiptune-Soundtrack um. Einzig in der sechsten Welt strebt dieser streng in Richtung Filmscore und erinnert an die besten Momente aus Hollywood.

Am Ende bleibt eine der ersten und komplettesten Symphonien der Videospielgeschichte, die sowohl während des Spielens als auch in Albumform herausragend ist.

 

 

Contra 3_[Contra_Spirits]