Game #20: Archon – The Light and the Dark

020-ArchonHersteller: Free Fall Associates
By: Anne Westfall and Jonathan Freeman & Paul Reiche III
Composer: Theo Honges & Renier Honges [Atari], Tommy V. Dunbar [C64]
System: Atari 400/800, C64
Jahr: 1983

Im ersten Star Wars-Film gibt es eine berühmte Szene, in der Chewbaca und R2-D2 eine Art Schach spielen. Die Spielfiguren sind kleine, holographische Kreaturen, die sich bei einem Zusammentreffen bekämpfen. Aus dieser Idee entstand Archon: Ein Klassiker, der so gut und derart zeitlos ist, dass ich mich immer wieder wundere, wieso kaum Nachahmer existieren.

Das Brett sieht aus wie ein Schachbrett, gleichwohl es jeweils eine Zeile und eine Spalte kürzer ist. Die beiden gegenüber stehenden Parteien sind eingeteilt in „Light“ und „Dark“ und besitzen ihr eigenes Figurenset. Während es kaum Unterschiede gibt, wie weit und in welche Richtung sich eine Figur pro Runde bewegen darf, trennt sich die Spreu vom Weizen, sobald sich die Kontrahenten in die Quere kommen.

Während „Light“ beispielsweise ein flinkes Einhorn besitzt, das pfeilschnelle Schüsse abfeuert, steht „Dark“ ein etwas widerstandsfähiger Basilisk zur Verfügung. Kann sich der Phoenix auf Knopfdruck für ein paar Sekunden unverwundbar machen und dabei gleichzeitig den Feind mit einem Nahkampfangriff verletzen, nimmt der Gestaltenwandler stets die Form des Gegenübers an. Und wo die Ritter relativ flott mit ihrem Schwert zuschlagen, da tut die Keule der Goblins etwas mehr weh.

Der Weiteren besitzt jeder Spieler einen Zauberer, der verschiedene Magien kennt und diese jeweils einmal im Laue einer Partie benutzen darf. So können die eigenen Recken teleportiert oder mit der Position eines Gegners vertauscht werden. Auch darf der Spieler einmalig eine gefallene Einheit wiederbeleben oder für einen Kampf ein besonders kräftiges wie angriffslustiges Element herbeizaubern. Die Sache hat nur einen Haken: Am Rand sowie in der Mitte gibt es fünf blinkende Felder, auf denen keine Zauber angewandt werden können. Ergo sind alle Figuren, die auf ihnen stehen, vor dem Schabernack des gegnerischen Zauberers geschützt.

Die besagten Felder haben neben ihrer Schutzfunktion noch einen weiteren Sinn: Wenn ein Spieler alle besetzt, dann hat er automatisch gewonnen. Natürlich ist das nicht so einfach, weil die Zauberer beider Parteien von Beginn an zwei der Felder besetzt. Ansonsten lässt sich freilich ein Sieg bewerkstelligen, wenn die komplette Mannschaft des Gegners im Kampf bezwungen wurde.

Gleichwohl die Steuerung heutzutage etwas hakelig wirkt (speziell wenn ihr ständig während des Kämpfens an einem der Hindernisse hängen bleibt), ist Archon ein geniales und in meinen Augen sogar zeitloses Meisterwerk. Die Idee dahinter ist brillant und die Ausführung liebevoll. Zudem hieß der damalige Publisher allen Ernstes Electronic Arts – kein Wunder wenn also so mancher Veteran die guten, alten Zeiten betrauert.

 

 

Archon