Game #24: The Secret of Monkey Island

024-Monkey_IslandHersteller: Lucasfilm Games
Original Concept: Ron Gilbert
Composer: Michael Z. Land, Barney Jones, Patric Mundy & Andy Newell
System: PC
Jahr: 1990

Das Adventure-Genre ist eines der ältesten der Spielegeschichte und hat seither alle Höhen und Tiefen durchgemacht. Es wurde gar von Manchem mehrfach zu Grabe getragen und selbst heute halten sich die Nein-Sager, die moderne sowie gute Vertreter der Rätselkunst kategorisch verleugnen. Das geht sogar soweit, dass viele Klassiker in Vergessenheit geraten sind. Doch wenn es einen ganz bestimmten Titel gibt, der völlig immun gegen jedwede Form des Angriffes ist, dann trägt er den Namen The Secret of Monkey Island.

Natürlich stammt das Spiel von Lucasfilm Games, woher auch sonst? Nach Maniac Mansion, Zak McKracken und Indiana Jones and the Last Crusade war man bereits den hohen Qualitätsausstoß der Skywalker Ranch gewohnt. Doch mit The Secret of Monkey Island übertrafen sich die Mannen aus Kalifornien.

Die Genialität beginnt bereits beim Namen des Protagonisten: Guybrush Threepwood. Der Vorname entstand durch Zufall, nachdem einer der Grafiker ein Männchen schlicht unter „Guy“ speicherte und das Zeichenprogramm das Kürzel „Brush“ dran hängte. Der Nachname wurde nach längerem Durchforsten des Telefonbuches gefunden.

Gubyrush Threepwood möchte jedenfalls Pirat werden. Er sieht zwar überhaupt nicht wie einer aus und so wirklich nachvollziehbar ist sein Wunsch ebenso wenig, aber… wen kümmert es? Er begibt sich nach Mêlée Island und sucht drei Piratenanführer auf. Die sagen ihm, er müsse mehrere Prüfungen bestehen: den Schwertmeister besiegen, die Gouverneurin bestehlen und einen Schatz ausgraben.

Also macht sich Guybrush auf und muss gleich mit allerlei absurden Aufgaben zurecht kommen. So versperrt ein Troll den Weg über eine Brücke, die er nur passieren darf, wenn er ihm etwas total Unnützes gibt. Die Antwort ist ein „roter Hering“ – das Sinnbild für ein Objekt, dass man zwar einsammeln kann aber nirgends im Spiel gebraucht wird.

Ebenfalls skurril ist der Schwertkampf, der weniger durch Geschick und mehr mit einem losen Mundwerk entschieden wird. Nur wer seinen Kontrahenten richtig beleidigt und selbst gut kontert, der geht als sicherer Sieger vom Platz.

Natürlich besucht ihr irgendwann die sagenumwobene Monkey Island, auf der sich der gefürchtete Geisterpirat LeChuck zurückgezogen hat und im Laufe des Spieles die hübsche Gouverneurin Elaine Marley, in die sich Guybrush beim ersten Zusammentreffen verliebt, entführt.

Doch all dieser dramatischen Ereignisse zum Trotz, bleibt The Secret of Monkey Island ein durch und durch komisches Adventure. Genau genommen ist der Humor legendär für seine platten Wortwitze und behämmerten Running Gags. Das Geheimnis des Kults rührt daher, das jede Pointe zündet – egal wie flach sie eigentlich ist.

Des Weiteren ist das Rätseldesign eine Klasse für sich: Abseits der vortrefflichen Mischung aus logischem Aufbau und abstrusen Voraussetzungen, ist mir bis heute kein Adventure bekannt, dass derart gut die Balance zwischen nicht zu leicht und nicht zu schwer hinkriegt.

Nehmt zu guter Letzt die sehr schicke Grafik und die kultige, wenn auch etwas spärlich verteilte Musik hinzu und es ist leicht zu verstehen, warum The Secret of Monkey Island trotz aller Genrevorbehalte derart beliebt geblieben ist.

 

 

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