Composer: Jeremiah Ross (Module)
System: PlayStation 3 / PC
Year: 2009

Als Shatter das Licht der Welt erblickte, da gab es bereits seit fast drei Jahrzehnten die Kunst der Computer- und Videospielmusik. Und trotzdem hat es so lange gedauert, bis jemand wie Jeremiah Ross daherkommt und den ultimativen Daft-Punk-Score generiert. Und soll ich euch was sagen? Mir gefällt das Ergebnis über weite Strecken besser als das Original.

Gut: Dies liegt nicht zuletzt an meiner latenten Abneigung gegenüber Gesang und Vocals, die mich bei den meisten Songs der Kultband stören. Jeremiah Ross bleibt hingegen komplett instrumental und untermalt jede der zehn Welten mit einer mindestens fünf minütigen Electronic-Orgie. Dabei kommen im Gegensatz zum jüngst vorgestellten Tempest 2000 zwar ein wenig die Melodien zu kurz – doch dafür packt Ross in jedes Stück gefühlt hundert anders klingende Synthieinstrumente.

Obwohl Shatter rein konzepttechnisch nicht mehr als ein aufgebohrter Break-Out-Klon ohne Story ist, stecken in der Musik unglaublich viele Facetten und Details. Viele Stücke begeistern spontan mit einem genialen Sound und entwickeln sich darüber hinaus weiter und weiter und weiter.

Man könnte Shatter auch als die ultimative Hommage an die guten, alten Amiga-Zeiten bezeichnen. Wohl nicht ohne Grund ist Jeremiah Ross Künstlername „Module“ – jedenfalls haben die einzelnen Stücke den Charme von Mods, die frisch aus einem Soundtracker stammen. Der Unterschied zu damals ist die dramatisch bessere Tonqualität, die ebenfalls einen Großteil aller bis heute produzierten Scores links liegen lässt.