OST #29: JSRF

029-JSRFMain Composer: Hideki Naganuma
Additional Composer & Arrangeur: The Latch Brothers, Richard Jacques, Deavid Soul, Tomonori Sawada
Licnesed Songs: Scapegoat Wax, Guitar Vader, Cibo Matto, bis
System: Xbox
Year: 2002

Ich stehe keinen Meter auf J-Pop, Hip-Hop und präferiere darüber hinaus das Instrumentale vor dem Vokalem. Doch natürlich gibt es auch für mich liebgewonnene Ausnahmen, die völlig entgegen meinem Geschmack gerichtet sind und mich, wenn ich ganz ehrlich bin, einfach nur fertig machen.

Liebend gerne würde ich wissen, wie Hideki Naganuma diese Musik hier kreiert hat. Ohne harte Drogen oder einen völlig kranken Geist kann ich es mir kaum vorstellen, denn in seinen acht Tracks, die der Japaner beigesteuert hat, macht er sich zum Meister der Vocals. Was er schon im Vorgänger Jet Set Radio andeutet, perfektioniert er in JSRF zum Äußersten: Er mixt alles, was nicht bei fünf auf den Bäumen sitzt – von alten, knarzigen One-Linern bis zu Klang-verzerrten Wörtern. Dabei fügt er alles so zusammen, dass am Ende ein eigenwilliger wie einzigartiger Sound entsteht. Auch die „klassischen“ Instrumente und Synthitöne wirken für sich betrachtet wie wirrer Krach und erlangen erst durch ihr Zusammenspiel an Größe.

Hört euch allein „Oldies But Happies“ an: Da funktioniert einfach alles, von dem aus den gefühlt 1940er Jahre stammenden Sprecher, dem dezent besoffenen sowie definitiv gut gelaunt klingenden Chor und dem fetzigen Rock’n’Roll-Jazz-Mix im Hintergrund. Ähnlich brillant ist der Remix zu Guitar Vaders „I Love Love You“, das erst durch die originelle Zusammensetzung einzelner Vocal-Stücke und starker Stereoeffekten zur Höchstform aufläuft.

Das Gesamtpaket passt perfekt zur ebenfalls nicht 100%-ig ernst gemeinten Story, in der ihr wie im Vorgänger durch die Gegend skatet, Graffiti an die Wand sprüht und gegen ein immer abstruser werdendes Polizeiaufgebot (inklusive Panzer und Hubschraubereinsatz) zu kämpfen habt.

Nebenbei sei noch erwähnt, dass die europäische und amerikanische Version um weitere Stücke bereichert wurde, die primär von der Band The Latch Brothers stammen: Während deren Songs um ein vielfaches konventioneller klingen und für sich gesehen kaum einen Eintrag in der Liste verdient hätten, passen sie sich gut ins Gesamtgefüge ein und stören zumindest nicht.

 

 

 

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