Composer (Arcade): Takayuki Aihara & Takanori Otsuka
Composer (KHAN Version): Masumi Ito, Aki Hata, Yishiyui Ito, Taku Iwasaki & Benten-Maru (Masahiro Ohki)
System: PlayStation / Arcade
Year: 1996 / 1995
In den 1990er Jahren gab es noch Regeln: Actionspiele waren schlicht , Rollenspiele langatmig, Adventures dezent unfair und Denkspiele wahlweise zu kryptisch oder zu simpel. Richtig schlimme Vorurteile trafen die Beat’em Ups, denn die galten trotz Street Fighter 2 und Virtua Fighter immer noch als dumpf. Was sollte sich auch für eine Tiefe in einem Straßenkampf verstecken?
Soul Blade (beziehungsweise Soul Edge in Japan) sorgte spielerisch kaum für einen Unterschied, aber sehr wohl vom Ambiente. Das Setting erinnert an glorreiche Fantasywelten und der Einsatz von Schwertern, Äxten oder Peitschen hat etwas von Gladiatorenkämpfen. Über all dem steht der revolutionäre Soundtrack, der bereits in der Spielhallen mit seinem orchestralen Ansatz gefällt und für die PlayStation-Portierung dramatisch erweitert wurde.
Zum einen ist der komplette Soundtrack in arrangierter Form vorhanden, was dem Orchesteranspruch zu Gute kommt. Zum anderen steuerte die Band KHAN eine weitere Alternative bei, die etwas mehr in Richtung Japan-Pop driftet. Trotzdem klingt sie alles andere als gewöhnlich und schafft ganz im Gegenteil eine einmalige, bis dato ungehörte Atmosphäre innerhalb des Beat’em-Up-Genres.
Das Highlight schlichtweg ist allerdings der Titelsong, der von der Band in gebrochenem Englisch gesungen wird. Rein linguistisch betrachtet ein Graus, dank fragwürdiger Grammatik und grauenhafter Aussprache, hat es KHAN irgendwie geschafft, den Text in Kombination mit der schmissigen Melodie zu einem Kunstwerk zu vereinen. “The Edge of Soul” mag cheesy und derb laienhaft klingen, aber der Song lebt vielleicht auch gerade deshalb von einem unnachahmlichen Charme.
Abschließend eine Anmerkung zu den Namen der Komponisten, aufgrund widersprüchlicher Angaben. Laut dem Booklet des Spieles stammt die Arcade-Musik von Takanori Otsuka, Hiroyuki Kawada, Masahiro Fukuzawa, Hiroto Sasaki, Takayuki Ishikawa und Akihiko Ishikawa, während Takayuki Aihara „nur“ die Arrangements angefertigt habe. Doch laut dem offiziellen Soundtrackalbum, das die Originalmusik beinhaltet, stammen die Kompositionen fast ausschließlich von Aihara und unter Zuhilfenahme von Otsuka. Die anderen Herren und Damen werden nirgends sonst erwähnt.
