Composer: Michael Land
System: PC
Year: 1995

Die Wahl des besten Soundtracks für ein LucasArts-Adventure entschied sich für mich nie zwischen den üblichen Verdächtigen, wie beispielsweise Secret of Monkey Island, Day of the Tentacle oder Sam & Max Hit the Road. Nein: Es gab immer nur zwei Außenseiter, die für den Titel in Frage kämen. Beide stammen aus dem Jahre 1995 und könnten nicht unterschiedlicher sein. Während das bereits besprochene Full Throttle von den Rocksongs der Band Bone to Pick lebt, ist Michael Lands The Dig wahrlich ein Werk wie von einem anderen Stern.

Land bezeichnet selbst The Dig als seine beste Arbeit und wer könnte es ihm verdenken. Hinter all den strittigen Faktoren, der holprigen Entwicklung und den unterschiedlichen Rezensionen, die das Adventure erhielt, galt und gilt einzig der Soundtrack als eine feste Bank. Er ist eine treibende Kraft, der die fremde Welt mit einem einzigartigen Klangspektrum begleitet.

Möglich wird der Ambient-Zauber mithilfe von Richard Wagner: Land standen hunderte von kurzen Akkorden zur Verfügung, die der deutsche Komponist der Nachwelt hinterließ. Er benutzte sie als Grundlage für seinen Score und kombinierte sie mit eigenen Notenfolgen. Um dem gewünschten Ambient-Effekt gerecht zu werden, entstand das finale Werk mit einem stereotypischen Synthesizer.

Obwohl The Dig mit klar erkennbaren Melodien geizt, bleibt die Musik ungewöhnlich klar in eurem Gedächtnis haften. Es braucht nur wenige Sekunden, bis ihr sie eindeutig erkennt und dem Spiel korrekt zuordnet. Zumindest das Medium der Computer- und Videospiele kennt nichts vergleichbares, obwohl die Ambientstilrichtung sonst so schnell Gefahr läuft, zur Austauschbarkeit verdammt zu sein.