Composer: Óscar Araujo
System: Xbox 360, PlayStation 3, PC
Year: 2014

Was haben sie geschimpft, getobt und geschrien, als es erstmals hieß: Castlevania bekommt einen orchestral geeichten Komponisten verpasst. Das Ergebnis, erstmals zu hören in Lords of Shadow, ließ die Lästermäuler ganz schnell verstummen – und auch hier werdet ihr euch in einigen Monaten auf ein Loblied ohne Grenzen vorbereiten müssen.

Der Soundtrack zum Nachfolger Lords of Shadow 2 hat deutlich weniger Liebe erfahren, was für mich eine große Ungerechtigkeit darstellt. Ja, klar: Nachdem der Vorgänger einen Achtungserfolg in jedweder Hinsicht darstellte, kippte Director Enric Álvarez all die positiven Errungenschaften in den Müll und vergraulte mit solch selten dämlichen Ideen wie den Stealthpassagen nahezu jeden Fan der Serie. Nur einer reckte einsam die Stange der Brillanz empor und das eben allein durch seine erneut meisterhafte Musik.

Ähnlich wie im Falle des Vorgängers gelingt Óscar Araujo ein Orchesterscore, der treffend für ein modernenes 3D-Actionspektakel passt und mit einigen bärenstarken Highlights versehen ist. Wieder glänzt der absolut perfekt agierende Chor, den der Spanier wie kein anderer Film- oder Spielekomponist im Griff hat. Zudem sind es wieder die wenigen, aber umso markanteren Charakterthemen, die in ihrer wunderbaren Schlichtheit auffallen.

Über all dem schwebt eine Kampfmusik, die recht früh im Spiel zum Einsatz kommt: „Titanic Struggle“. Araujo braucht zwei Minuten, um voll aufzudrehen und euch mit ganzer Wucht zu mitzureißen. Danach läuft das Stück noch knapp drei Minuten weiter – und es steigert sich weiterhin langsam aber sicher bis zum furiosen Ende. Genau so muss sich ein astrein aufgebautes orchestrales Meisterwerk anhören: mit Stil, mit Power und mit dem Gefühl, das es sich bis zur Unendlichkeit steigert.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

Castlevania -Lords of Shadow- 2 Original Game Soundtrack
Castlevania -Lords of Shadow- 2 Exclusive Director’s Cut Soundtrack