OST #156: L.A. Noire

156-LA-NoireComposer: Andrew Hale & Simon Hale
System: PlayStation 3, Xbox 360
Year: 2011

Man kann über L.A. Noire sagen, was man will: Die Atmosphäre der 1940er Jahre ist grandios. Team Bondi wusste ganz genau, mit welchen Stilmitteln sie die Verbrecherjagd mitten in einer amerikanischen Großstadt umsetzen mussten. Neben den erschreckend glaubwürdigen Gesichtermimiken ist es vor allem die Musik von Andrew Hale und Simon Hale, die den Geist des Film noir perfekt einfängt.

Der Soundtrack ist eine glorreiche Mischung aus leidenschaftlichem Jazz und klassischem Filmscore. Landläufig wird er als eine gelungene Hommage der 1940er katalogisiert, was ich so nicht ganz stehen lassen kann. Denn Filmmusik hörte sich zu der Zeit anders an – vor allem auswechselbarer, überdramatischer und mehr mit Streichern anstatt Trompeten ausgestattet.

Nein: Die Musik in L.A. Noire besitzt viel mehr Stil und klingt Produktionstechnisch bedeutend moderner. Sie hört sich so an, wie wie wir uns heute die damalige Zeit vorstellen. Auch erinnert sie mich phasenweise an John Barry, der spätestens in den 1960er Jahren dank James Bond für viel Aufsehen erregte. Barry hat zwar meiner Kenntnis nach nie einen klassischen Film noir vertont, aber dafür haben die beiden Hales auch fleißig das Saxophon spielen lassen.

Dazu gesellen sich Rockstar-typisch einige lizenzierte Songs, die in der Tat aus den 1940er Jahren stammen, und ein paar eigens getextete Lieder. Die gefallen mir stilistisch nicht ganz so gut, weil sich die Stimme von Sängerin Claudia Brücken nicht wirklich nach Jazz und Blues anhört.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

L.A. Noire Official Soundtrack
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LA-Noire