Composer: Hidehiro Funachi
System: Game Boy
Year: 1991

Ich hatte es bereits im Rahmen von Final Fantasy Legend II erwähnt: Ich bin alles andere als ein Fan des piepsigen Game Boys. Während beim Rollenspielklassiker die Kompositionen geschickt der fiepsigen Instrumentation angepasst sind, ist Hidehiro Funachis Castlevania 2: Belmont’s Revenge der wirklich einzig durch die Bank weg gelungene Soundtrack des grauen Kastens, der technisch wie kompositorisch die Konkurrenz vernichtet.

Bereits die erste Stage Musik „New Messiah“ ist derart Energie geladen, das die eigene Spielfigur gefühlt doppelt so schnell durch die Gänge schleicht. Das überaus flotte Tempo sorgt dafür, dass die quäkige Natur des Game Boy regelrecht überrannt wird und die einzelnen Instrumente sich zu einem satten Klangbild formen. Natürlich ist das Ergebnis immer noch weit entfernt von den Möglichkeiten eines Amiga, eines Super Nintendos oder auch eines C64. Doch Funachi jongliert mit der Hardware wie kein anderer.

Mit „Praying Hands“ zeigt der Japaner, dass es auch ruhiger und gemächlicher geht. Dieser Track kommt rein von der Melodie her an die Genialität solcher Klassiker wie „Vampire Killer“ oder „Bloody Tears“ heran. Die Struktur der Musik ist außergewöhnlich komplex und abwechslungsreich, speziell für einen (ich wiederhole mich) Game-Boy-Titel.

Abgerundet wird der tolle Score durch eine wunderschöne wie traumhafte Endmusik, bei der ich all die zuvor erlebten Strapazen in Ruhe reflektieren und mich für den Rest des Tages ausruhen kann. Ganz großes Kino auf einem mickrig kleinen Kasten.

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