Game #236: Wonder Boy in Monster World

236-Wonder_Boy_in_Monster_WorldHersteller: Westone
Directors: Yutaka Hirata & Yoshihisa Shimizu
Composer: Shinichi Sakamoto
System: Mega Drive
Jahr: 1991

Manchmal kommt es einfach nur auf die richtige Mischung an. Wonder Boy in Monster World ist in keiner Weise revolutionär oder spektakulär gewesen. Aber es bietet genau die richtige Dose Action und die passende Prise Adventure, um ein durch und durch spaßiges Spielchen zu sein.

Der erste Motivationsanker ist die Grafik, die technisch sicherlich keine Bäume ausreißt, aber mit einem Charakter- und Gegnerdesign aus purem Zucker aufwartet. Teilweise schmerzt es jedenfalls, die kleinen Monsterchen mit ihren großen Kulleraugen zu töten. Aber letztlich siegt der innere Kapitalismus und die Gier nach den klirrenden Münzen, die als Belohnung folgen.

Bereits früh erlebt ihr die Vielfalt der Spielwelt, die euch übers Meer, durch verschlafene Städte, dunkle Wälder oder tiefe Dungeons schickt. Erneut ist all das selbst für 1991 nichts aufregend Neues, jedoch stimmt sowohl die Menge als auch die jeweilige Größe. Erstaunlich ist zudem, dass die Welt trotz starrer Seitenperspektive verzweigt genug ist, um als Adventure durchzugehen.

Es gibt immer mal wieder einen Endgegner zu besiegen, alle paar Meter ändert sich der unschuldig-naive Soundtrack und in den Shops besorgt ihr euch neues Equipment, von frischen Schwertern über Rüstungen bis zum Schild. Sogar an eine Handvoll Zaubersprüche haben die Entwickler gedacht, was die Rollenspielkomponente noch weiter verstärkt.

Rätsel gibt es natürlich ebenso, wobei hier ein wenig das dezent starre Spieldesign nervt. So könnt ihr beispielsweise zu Beginn eine Okarina nur dann finden, wenn ihr zuvor mit den richtigen Leuten in der Stadt geredet habt. Ansonsten ist die Nische, in der das Instrument eigentlich liegen müsste, einfach leer.

Neben zahlreichen späteren Veröffentlichungen auf diversen Spielesammlungen oder Emulatorplattformen, erschien Wonder Boy in Monster World zu seiner Zeit für die PC-Engine unter dem Titel Dynastic Hero. Dort wurden der Held und das gesamte Gegenerdesign gegen völlig andere Charaktere ausgewechselt, die ein wenig an Mega Man & Co. erinnern sollen. Allerdings ist das neue Design weniger putzig und entfernt sich in meinen Augen zu sehr von seinen Wonder-Boy-Wurzeln.

Am deutlichsten wird dies beim Soundtrack, der in der PC-Engine-Version nach belanglosem Anime-Synthie-Krams klingt und die verträumte Musik von Shinichi Sakamoto mitsamt seiner kindlich-infantilen Instrumentation über Bord schmeißt.

 

 

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