Game #252: Mark of the Ninja

252-Mark of the NinjaHersteller: Klei Entertainment
Creative Director: Jeffrey Agala
Lead Designer: Nels Anderson
Composer: Vincent DeVera & Jason Garner
Additional Music: Matthew Marteinsson
System: Xbox 360, PC
Jahr: 2012

Man nehme ein typisches Schleichspiel, in der behutsames Vorgehen deutlich mehr belohnt wird als brachiale Rambo-Action, und packe es in eine für das Genre ungewöhnliche 2D-Zeichentrickkulisse. Wie soll man denn dort ein Gefühl für Räumlichkeit und Soundwahrnehmung erlangen, das mit den großen 3D-Titeln von Metal Gear Solid bis The Dark Project mithalten kann? Ganz einfach mit einer geilen Idee…

Jedes Geräusch wird nicht nur akustisch sondern auch optisch in Form von pulsierenden, schemenhaft gezeichneten Kreisen dargestellt. Somit wisst ihr wahrlich auf einen Blick, ob beispielsweise der Boden unter euren Füßen für auffällige Trittlaute sorgt und potenzielle Gegner aufhorchen lassen könnte. Die Idee ist derart gut, dass selbst ein großes Softwarehaus namens Ubisoft sie für sein hauseigenes Assassin’s Creed Chronicles „auslieh“.

Ganz davon abgesehen zeigt Klei Entertainment bereits von der ersten Mission an, wie ein verzweigtes 2D-Leveldesign auszusehen hat. In den einzelnen Gebieten wimmelt es nur so vor großen Gebäuden, in denen ihr abseits der Räume auch durch enge Lüftungsschächte und dergleichen schleicht. Die möglichen Wege sind vielschichtig und schön verzweigt, ohne dass die Übersicht flöten geht. Die Balance ist jedenfalls vorbildlich für das gesamte Genre, egal ob 2D oder 3D.

Gleiches gilt für die Möglichkeiten, die ich als Spieler erhalte. Ich kann mich entweder völlig unbemerkt von Raum zu Raum schleichen, die Wachen heimtückisch von hinten erdolchen oder sie mit gezielt platzierten Geräuschen ablenken. Sämtliche Optionen wirken nahezu gleichwertig und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Nur der offene Kampf ist definitiv zu vermeiden, denn meist reicht ein Schuss des Gegners, um blutend am Boden zu liegen.

Für mich persönlich hat Mark of the Ninja nur einen Haken: So sehr die Missionen auch Spaß machen, nach getaner Arbeit fühle ich mich stets ausgelaugt. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich bis heute nicht ganz durch bin. Aber das liegt sicherlich mit am Alter, weshalb ich heuzutage das Gemütliche dem Anstrengenden vorziehe…