Game #281: Child of Eden

281-Child_of_EdenHersteller: Q Entertainment
Director: Tetsuya Mizuguchi
Composer: Tetsuya Mizuguchi & Kenji Tamai (Genki Rockets)
System: Xbox 360
Jahr: 2011

Manchen Spielen merkt man sofort an, dass man sie lieben müsste – so ging es mir jedenfalls bei Rez, einem Rail-Shooter mit abstrakter Grafik und Trance-artiger Musik. Doch obwohl ich dem Titel gefühlt zwei Dutzend Chancen gab, wollte er nie zünden. Bis heute frage ich mich, was gefehlt hat – und entsprechend nervös wurde ich ob der Ankündigung des inoffiziellen Nachfolgers Child of Eden.

Ist es die bedeutend buntere Grafik? Die faszinierende Hintergrundkulisse? Der hochmoderne Soundtrack, der aus allen Poren Genki Rockets schreit? Die flotte Pace? Nein, das alles hat nicht den Ausschlag gegeben, weshalb ich Child of Eden gegenüber Rez ganz klar vorziehe. Das Zauberwort heißt vielmehr Kinect und ist bislang der einzige Beweis dafür, dass Microsofts strittige Bewegungssteuerung eine Existenzberechtigung hat.

Zwar könnt ihr das Fadenkreuz auch mit einem schnöden Joypad steuern und per Knopfdruck auf all die abstrakten Dinge feuern, die euch entgegenkommen – doch das ist nicht halb so cool wie den eigenen Körper einzusetzen. Mit der rechten Hand visiert ihr bis zu acht Gegner an, indem ihr sie einfach „streift“. Bewegt ihr eure Hand ruckartig nach vorne, dann feuert ihr auf alle besagten Gegner Lenkraketen ab. Haltet ihr hingegen die linke Hand nach vorne, dann ballert ihr unterbrochen kleine, violette Projektile. Ansonsten müsst ihr euch um nichts weiter kümmern, denn eure Flugrichtung ist dank des Railshooterkonzepts automatisiert.

Das daraus resultierende Gefühl lässt euch intensiv in die Welt von Child of Eden eintauchen. Allen die Idee mit der ruckartigen Handbewegung steigert das schnöde Ballervergnügen zu einem körperlichen Kraftakt, der perfekt zur pulsierenden Musik passt. Ihr solltet euch jedoch auf ein recht kurzes Spielvergnügen einstellen, das mehr eure Highscore als euch Durchspielinstinkte anspricht. Zudem ist die Story… nun ja, praktisch nicht existent. Kein Wunder also, dass Child of Eden trotz seiner Brillanz Kinect nicht zu dem Erfolg geführt hat, den sich Microsoft insgeheim wünschte.

 

 

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