OST #42: The Elder Scrolls – Oblivion

042-The_Elder_Scrolls_OblivionComposer: Jeremy Soule
System: PC / Xbox 360 / PlayStation 3
Year: 2006

Man kann über die Qualität und die Rangreihenfolge der Elder Scrolls-Spiele diskutieren. Aber eines ist für mich unbestreitbar: Der subtile, aber signifikant vorhandene Aufstieg von Jeremy Soules Soundtracks.

Nach Morrowind folgte mit Oblivion ein auf den ersten Blick sehr ähnliches Werk, das sofort aufgrund seiner technischen Umsetzung an Jeremy Soule erinnert. Anstatt noch wie in Total Annihilation ein echtes Orchester zu dirigieren, kommt die Musik komplett aus dem Computer. Ein dezenter Halleffekt und eine Handvoll an Ambient erinnernde Effekte sorgen geschickt dafür, dass die virtuellen Instrumente „echt“ wirken.

Während der Trick bereits im Falle von Morrowind sehr gut funktioniert, kommt in Oblivion eine für Videospiele ungewöhnliche Form der Komposition hinzu. Soule setzt nämlich nicht wie seine Kollegen auf actionreiche Themen oder Ohrwurmmelodien, sondern baut den Aspekt der Melancholie vollends aus.

Im Falle von Morrowind sorgt sie für ein unnachahmliches Being-There-Gefühl. Dabei fühlt ihr euch weniger als unbesiegbarer Held sondern eher wie ein einsamer Abenteurer, der eine ganze Welt erforscht. Einzig der Wechsel zur Kampfmusik ist etwas holprig, weil sie nicht mit dem Sehen eine Gegners einsetzt sondern wenn sich bereits ein solcher in eurer Nähe befindet.

Davon abgesehen ist der Soundtrack von The Elder Scrolls: Oblivion ein unscheinbares Meisterwerk. Er funktioniert ähnlich wie Morrowind genau dann am besten, wenn er möglichst schlicht ist. Mein mit Abstand liebstes Stück, das letztlich ausschlaggebend für den Titel Soundtrack of the Year 2006 ist, heißt „Wings of Kynareth“. Spätestens wenn nach einer Minute und fünfzehn Sekunden die Flöte anfängt zu spielen und im Hintergrund der ambient erscheinende Chor lauter und lauter wird, fühlt man sich von Gott persönlich angesprochen.

 

 

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