Game #55: The Pharaoh’s Curse

055-Pharaoh's_CurseHersteller: Synapse Software
Created by: Steve Coleman
Commodore version by: Jason Hyatt
System: Atari 400/800, C64, VC20
Jahr: 1983

Entschuldigt, liebe Kinder – aber heute muss noch ein Retrospiel her. The Pharaoh’s Curse ist genau wie das gestern vorgestellte Jumpman ein Jump’n’Run eingeteilt in zahlreiche Bilder. Die formen jedoch eine kleine „Spielwelt“, innerhalb der ihr euch von Raum zu Raum bewegt.

Eure Aufgabe ist simple: Sammelt alle Schätze – und lasst euch weder vom herumgeisternden Pharaoh noch der garstigen Mumie erwischen. Bodenfallen kosten euch genauso das Leben wie die tödlichen, von der Decke hängenden Stäbe, unter denen ihr ihr im rechten Moment hindurch huschen müsst.

Die einzelnen Räume sind nicht ganz so vertrackt und abwechslungsreich gestaltet wie jene in Jumpman, machen aber grafisch mehr her und vermitteln zumindest ansatzweise, dass ihr euch tatsächlich in einer ägyptischen Grabstätte befindet. Die bunte Farbpalette war anno 1983 genauso gern gesehen wie die neckisch animierten Figuren.

Des Weiteren ist die Sprungmechanik kaum mit der Konkurrenz zu vergleichen, weil ihr nur sehr flach aber dafür auch sehr weit und vor allem ungewöhnlich kontrolliert hüpfen könnt. Wo ihr bei anderen Spielen nach dem Druck auf die Sprungtaste hilflos zusehen müsst, ob eure Figur euch an eurem Wunschort landet, da könnt ihr in The Pharaoh’s Curse gegenlenken.

Der Schwierigkeitsgrad ist recht moderat und wer alle sechzehn Räume kennt, der braucht vielleicht zehn Minuten für einen Durchlauf. Trotzdem wirkt das Spiel sehr spannend und ein Stückchen unberechenbar. Dafür sorgt nämlich der Vogel, der planlos durch die Gegend flattert und euch von einem Moment auf den anderen schnappt, nur um euch in einen völlig anderen Raum zu transportieren. Zum Glück habt ihr eine Waffe zur Hand, mit der ihr das Scheißviech abknallen könnt. Das klägliche Fiepsen, wenn es gen Bildschirmrand abstürzt, erzeugt jedenfalls viel Schadenfreude…

Apropos Sound: Musik gibt es kaum, aber dafür ist die Tonkulisse richtig gut für ihre Zeit. Es klackert, es blubbert und es dröhnt immer wieder schön bedrohlich aus den Lautsprecherboxen, was der Atmosphäre zu Gute kommt.

Somit ist The Pharaoh’s Curse ein Frühwerk, das die goldene Mitte zwischen spielerischer Tiefe und präsentationstechnischer Klasse trifft. Der Lohn der Mühe ist ein für seine Zeit ansehnliches Spiel, das ungewöhnlich schnell und arcadig wirkt. Und genau wie im Falle von Jumpman wünsche ich mir sehnlichst einen Nachfolger der gleichen Machart.

 

 

Pharaoh's_Curse