OST #60: Commando [C64]

060-CommandoComposer: Rob Hubbard
System: C64
Year: 1985

Rob Hubbard ist bislang der einzige Komponist, der die wohl besten drei Video- oder Computerspielsoundtracks eines Jahrgangs auf dem Kerbholz hat. Commando ist der erste Teil seines elitären Trios und hat eine interessante Entstehungsgeschichte hinter sich.

Ursprünglich sollte Hubbard einfach „nur“ die Musik des gleichnamigen Arcade-Automaten von Tamayo Kawamoto konvertieren und gut ist. Die klingt jedoch billig und blechern, weshalb er laut seiner eigenen Aussage einfach sein eigenes Ding machte. Er übernahm die kurze Kernmelodie und erweiterte sie um mehrere Minuten – einem Interview zufolge erledigte er diese Arbeit innerhalb einer Nacht. Seine Auftraggeber fanden das Stück ergo einen Tag, nachdem sie es in Auftrag gegeben hatten, fertig installiert auf ihren Bürorechnern.

Das Ergebnis ist nicht nur kompositorisch um Welten besser als Arcade-Original, sondern technisch ein kleines Wunder. Zwar hatten bereits Hubbard und Galway bereits mit dem einen oder anderen Soundtrack angedeutet, was der SID-Chip zu leisten vermag – aber solch krachende wie hämmernde Töne waren bis dato ungehört.

Hubbards Commando ist schnell, laut und dezent chaotisch. Egal ob Leadinstrument, Bass oder Drum: Der SID-Chip knarzt bei jedem Ton bis zum Anschlag und erzeugt somit ein ungewöhnlich hartes und bedrohliches Ambiente. Ihr fühlt euch mitten im Krieg und als einsamer Soldat, der sich gegen eine Herrschaft von Gegnern zur Wehr setzen muss. Jede einzelne Note wirkt wie ein Geschoss, das euch entgegen saust.

Im Kontrast dazu steht die fast schon lieblich klingende Hi-Score-Musik, die dem Spieler seine verdiente Ruhepause gönnt. Dort setzt Hubbard auf eine ruhige, sanfte Melodie, gleichwohl die Instrumente immer noch sehr technisch klingen.

 

 

 

Commando