Composer: Naofumi Hataya & Kenichi Tokoi
System: Dreamcast
Year: 1999

Space Channel 5 gewann den Einzug in diese Liste zu 90% aufgrund seines Stils. Bereits das Intro zeigt ohne Umschweife, welche Musik hier spielt: 1960er Jahre Disco-Funk. Aus den Lautsprechern ertönt der Klassiker „Mexican Flyer“ von Ken Woodman & His Piccadilly Brass, der dann auch in einigen Variationen im Spiel selbst vorkommt. Die Kulisse erinnert an eine cheesy Star-Trek-Folge, die Protagonistin trägt gerne knallbunte Outfits und die Teletubbie-ähnlichen Aliens werden durch fein choreographierte Tanzeinlagen schwindelig gekämpft.

Die gesamte Präsentation des Spieles ist völlig überzogen und treibt das Bild der 1960er-Jahre-Science-Fiction-Serien grandios auf die Spitze. Der Soundtrack steht dem in nichts nach und ist in Sachen Coolness kaum zu überbieten, obwohl sie im Kern stereotypische, veraltete Discomusic darstellt. Jedoch haben Naofumi Hataya und Kenichi Tokoi sie derart gut im Griff, weshalb sie weder peinlich noch nervig sondern einfach nur cool, launig und atmosphärisch rüber kommt.

Ein besonderes Lob verdient die zweite Endbossmusik, die den Funk mit klassischen Elementen und einem Hauch eines Synthi-Chors versieht. Neben der interessanten Mischung gefällt mir vor allem der zaghafte Anstieg der Abspielgeschwindigkeit, die sehr moderat beginnt und am Ende im Chaos zu versinken droht.