Game #107: 4D Sports Driving

107-4D_Sports_DrivingHersteller: Distinctive Software
Design: Stanley Chow, Brad Gour, Rob Martyn, Donald A. Mattrick & Kevin P. Pickell
Composer: Krisjan Hatlelid, Brian Plank & Michael J. Sokyrka
System: PC
Jahr: 1990

Meine Begeisterung bezüglich 4D Sports Driving (oder schlicht Stunts, wie es in Amerika hieß) beruht auf meinem Interesse an Construction Kits im Allgemeinen. Liebe Kinder, gebt fein acht: Construction Kits waren die Vorreiter der heutigen Modder-Möglichkeiten. Denn damals, als wir wirklich rein gar nichts hatten, da mussten wir auf die Gnade der Entwickler vertrauen und uns auf die Exemplare der Spielekunst stürzen, die einen so genannten Editor frei Haus besaßen.

So manches Rennspiele gönnte uns zwar bereits solch einen Luxus, doch richtig spannend wurde es erst 1990, als plötzlich gleich zwei Exemplare der 3D-Gattung unsere kreative Ader anzuspornen versuchten. Während ich nie so recht den Draht zu Spectrum Holobytes Stunt Driver (oder auch Crash Course genannt) fand, zündete es sofort im Falle von 4D Sports Driving.

Allein der besagte Editor ist kinderleicht zu bedienen, weshalb ihr problemlos Geraden, Kurven, Brücken oder gar Loopings zusammenstückelt. Röhren, in denen man Kopf über fährt, spiralförmige Auffahrten oder klassische Sprungschanzen machen dem Wörtchen „Stunt“ alle Ehre. Schade nur, dass der Editor keine Lücken in der Strecke zulässt und somit die eigene Kreativität unnötig einschränkt.

Auch auf der Strecke selbst siegt der Spielspaß, dank einer schönen Mischung aus Zugänglichkeit und Pseudo-Simulation. Wobei die Steuerung nicht nur Liebhaber fand und damals die Gemüter spaltete, denn sie fungiert etwas eigenwillig. Kurzes Drücken der Lenktasten sorgt für praktisch keine Reaktion, erst nach ein bis zwei Sekunden schlägt das Auto ein. Dafür lässt es sich aber prima wieder auf Kurs bringen und mit etwas Übung problemlos auf der Strecke halten.

Für heutige Verhältnisse mag die Fahrtgeschwindigkeit etwas lahm erscheinen, aber das Gebotene war 1990 ausreichend flott und vor allem auch auf Mittelklasse-PCs schön flüssig anzusehen. Die ausgefüllte Vektorgrafik erinnert an den Automatenklassiker Hard Drivin, der mehr durch seinen ausgefallenen Controller auffiel. 4D Sports Driving ist so etwas wie die Heimcomputerversion davon – nur eben umfangreicher, inklusive Editor und somit mit deutlich mehr Langzeitmotivation.

 

 

4D_Sports_Driving