Composer: Motoi Sakuraba
System: GameCube
Year: 2003

Japanische Videospielkomponisten sind bedeutend bekannter und beliebter als europäische oder amerikanische. Kein Wunder: Bereits in den 1980er Jahren boomte in Fernost der Markt an Soundtrack-CDs , dank solch bekannter Namen wie Koji Kondo, Koichi Sugiyama oder Nobuo Uematsu. Anders ausgedrückt: Die Kunst der Videospielmusik wurde (und wird) in Japan viel ernster als hierzulande genommen.

Das dachte sich auch Motoi Sakuraba, der seine Musikkarriere mit der Gründung einer Progressive-Rock-Band begann und erst ein paar Jahre später die Bühne der Videospielbranche betrat. Dort blieb er dem Stil seiner Band treu und konnte sich spätestens mit Beginn der PlayStation-Ära frei jeglicher Technikgrenzen auch so richtig austoben.

Baten Kaitos erschien ausschließlich für den GameCube und ist trotz wohlwollender Kritiken sowie einer Fortsetzung nur noch echten Genre-Fans ein Begriff. Was ein Jammer ist, denn es ist ganz eindeutig eines der besten und wichtigsten Werke von Sakuraba.. Obgleich seine markante Synthesizerherkunft klar vorhanden ist, experimentierte er im Vergleich zu Star Ocean oder den Tales-Spielen viel mehr mit authentischen Instrumenten. Akustikgitarre, Flöte und vor allem die Violine vermitteln deshalb einen lieblicheren und feinfühligeren Touch, als man es von dem Mann bis dato gewohnt war.

Obwohl ich das Spiel aus Zeitgründen nur anspielen konnte, fiel mir der Soundtrack sofort positiv auf – was ebenfalls für Sakuraba eher ungewöhnlich ist. Die Musik ist schön harmonisch und klingt äußerst sensibel. Sakuraba hat einfach seinen sonst so dominanten wie lauten Sound gedämpft und agiert mit viel mehr Fingerspitzengefühl.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

Baten Kaitos: Owaranai Tsubasa to Ushinawareta Umi Original Soundtrack