Game #165: The Goonies [Datasoft]

165-The_GooniesHersteller: Datasoft
Programmed by: Scott Spanburg
System: C64, Atari 400/800, Apple II
Jahr: 1985

Die Goonies ist ein hübscher Kinderfilm und ein solides Testament dafür, dass nicht alles aus den 1980er Jahren zum nachträglichen Fremdschämen gedacht war. Lustigerweise habe ich ihn zu seiner Zeit nie gesehen sondern erst gute 25 Jahre später (!) auf Blu-ray. Trotzdem haben die Goonies meine Kindheit zumindest zu einem kleinen Bruchteil geprägt – wenn auch nur in Form des Computerspieles.

Bevor Missverständnisse aufkommen: The Goonies von Datasoft hat nichts mit The Goonies von Konami gemeinsam. Letzteres erschien ausschließlich in Japan, während die Fortsetzung zumindest einigen NES-Veteranen ein Begriff sein dürfte.

Scott Spanberg programmierte ein auf den ersten Blick unscheinbares Jump’n’Run, das euch durch magere acht Bildschirme geleitet. Die Grafik ist mal ganz hübsch (Totenkopfhintergrund), mal arg zweckmäßig (das Haus ganz am Anfang). Im Hintergrund düdelt ununterbrochen die gleiche Musik, was mir als achtjähriger Knirps noch ganz gut gefiel und dreißig Jahre später beim Aufzeichnen des YouTube-Videos sehr anstrengend war.

Die erste, echte Besonderheit von The Goonies: Ihr spielt stets zwei Spielfiguren, zwischen denen ihr beliebig per Knopfdruck umschaltet. Habt ihr hingegen einen Freund (oder eine Freundin) zur Hand, dann kann auch er/sie den Part der zweiten Figur übernehmen.

Ihr steuert zwei Charaktere aus dem Film, die nur gemeinsam alle acht Bilder / Levels bewältigen können. Diese sind nämlich mit lauter Rätseln und Fallen gespickt, wobei bereits eine Berührung mit einer Fledermaus, etwas heißem Dampf oder tropfendem Wasser (!) für einen Neustart ausreicht. Aber nun gut, so war das eben anno 1985.

Bereits das erste Bild mutet halbwegs clever an: Ihr steuert zwei der Kinder durch ein Waisenhaus und müsst in den Untergrund fliehen, ohne das euch die böse Agatha Fratelli schnappt. Die hält sich zwar nur im untersten Stockwerk auf, beobachtet jedoch jede eurer Bewegungen und ist auch genauso schnell wie ihr.

Zum Glück steht im Dachgeschoss eine Gelddruckmaschine, mit der sich die Frau ablenken lässt: Wenn ihr sie bedient, dann regnen Scheine vom Himmel, die sie aus lauter Gier einsammelt und alles andere um sich herum vergisst. Zwar gibt es keine Leiter zum Dachgeschoss, doch dafür schiebt ihr einen Stuhl als provisorische Trittleiter zur Seite.

Zu guter Letzt gibt es nur ein Problem: Die eine Figur lässt sich problemlos in den Untergrund schleusen, während die andere die Maschine bedient. Doch wie kommt diese überhaupt sicher zum Ziel? Na, mit einem geschickten Händchen und pixelgenauem Timing… wie auch sonst?

Das eigentlich tolle an The Goonies ist der Abwechslungsreichtum. Jedes Bild bietet etwas völlig anderes und wirkt allein für sich betrachtet einfach interessant und spaßig. Zwar ist das Spiel nicht besonders schwer (speziell wenn ihr es zu zweit versucht), doch umso mehr passt The Goonies in die „heutige“ Zeit.

 

 

The_Goonies