Composer: Ryo Nagamatsu
System: Nintendo 3DS
Year: 2013

Bei den Oscars werden grundsätzlich Soundtracks disqualifiziert, die größtenteils aus „altem“ Material bestehen. Während ich diese Agenda für existierende Musik begrüße, sehe ich es bezüglich Arrangements etwas anders: Solche Werke sollte man eine mögliche Auszeichnungsehre durchaus einräumen, wenn die Überarbeitung des Scores auch auszeichnungswürdig ist.

Ryo Nagamatsu hat sich für A Link Betweeen Worlds heftig bei A Link to the Past bedient. Noch genauer dürfte die Menge der bekannten Melodien jene der neuen übersteigen – in jedem Fall gefühlt, wenn nicht in der Anzahl. Aber das macht weder dem alten Veteran noch dem frischen Neuling etwas aus, wenn die Instrumentation mit derart viel Liebe zum Detail vollzogen wird.

Klassiker wie „Hyrule Castle“ oder „Dark World“ waren bereits zu Super-Nintendo-Zeiten ein Hit, strahlen jedoch in der Version von Nagamatsu viel mehr Professionalität in Sachen Instrumentation wie Produktion aus. Es ist jedenfalls selten, dass eine bereits im Original technisch so vorbildliche Musik in ihrem Arrangement noch einmal deutlich an Reiz gewinnt. Wohlgemerkt reden wir hier von einer stilsicher akkuraten Aufarbeitung und nicht von irgendwelchen kruden, experimentellen Remixen.

Die beste Eigenkomposition ist eindeutig „Hilda’s Theme“, das im Spiel in verschiedenen Variationen vorkommt. Während die Kernmelodie etwas unschuldiges und unbeschwertes hat, ist die Instrumentation mal lieblich, mal bedrohlich. Kein Wunder, denn schließlich handelt es sich um das Thema eines fehlgeleiteten Charakters, der eigentlich das Herz am rechten Fleck hat.

Last but not least tobte sich Ryo Nagamatsu in der Spiel internen Milchbar aus, in der ihr einer virtuellen Band eure Musikwünsche offenbart. Erneut hört ihr nichts anderes als Arrangements, die jedoch herrlich leidenschaftlich von ein paar Straßenmusikanten vorgetragen werden.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

THE LEGEND OF ZELDA: A LINK BETWEEN WORLDS OFFICIAL SOUNDTRACK