Hersteller: aniwey
Game by: David Louche
System: PC
Jahr: 2013

Candy Box 2 ist ein Browser-Spiel, das auf den ersten Blick überhaupt nicht wie ein solches aussieht. Auf dem schneeweißen Bildschirm sind nur zwei Sachen zu sehen: Eine Textzeile erklärt euch, wie viele Süßigkeiten ihr besitzt. Pro Sekunde erhöht sich der zugehörige Zähler. Mit einem kurzen Klick auf das einzig verfügbare Icon könnt ihr den Süßkram aufessen.

Sobald ihr zehn Süßigkeiten „gesammelt“ habt, erscheint ein neues Kommando, dank dem ihr sie auf den Boden werfen könnt. Wartet ihr noch etwas länger, dann dürft ihr euch ein „Feature“ wünschen. Dabei handelt es sich um eine Statuszeile, die ihr nach und nach um eine Speicherfunktion, einen Lebensenergiebalken und eine Karte erweitern könnt.

Die Karte führt euch in ein Dorf mit ein paar Häusern, die ihr teilweise betreten dürft. Darin trefft ihr beispielsweise auf einen Schmied, der euch Waffen verkauft – freilich gegen das universelle Zahlungsmittel namens Süßigkeiten. Alternativ betretet ihr die Bar, deren Keller von einer Rattenplage befallen ist. Die müsst ihr mit eurem Schwert bekämpfen, bevor sie eure Lebensenergie abknappern.

Natürlich könnt ihr mittelfristig auch das Dorf verlassen und weitere Landstriche erkunden, darunter einen Wald, eine Wüste oder eine Höhle. Gleichzeitig tickt im Hintergrund der Süßigkeitenzähler, der sich durch das Erstehen einer Süßigkeitenplantage beschleunigen lässt.

Die Grafik von Candy Box 2 ist höchst simpel und besteht aus anarchischen ASCII-Zeichen. Musik oder Soundeffekte fehlen gar völlig, von einer Sprachausgabe ganz zu schweigen. Dafür glänzt das Spiel mit enorm viel Witz und Liebe zum Detail. Der große Reiz steckt in der faszinierenden Evolution, die mit einem simplen Satz anfängt und in einem komplexen Genre-Mix endet. Denn irgendwann müsst ihr sogar ein paar clevere Worträtsel lösen und eine Handvoll schlichter Actionszenen überstehen.

Wer sich jedenfalls ernsthaft mit dem Spiel beschäftigt, der wird gar nicht bemerken, wie schnell die Zeit aufgrund des hohen Abwechslungsreichtums verfliegt. Ich spreche da aus eigener Erfahrung…