Hersteller: Synapse Software
Created by: Bill Williams
System: Atari 400/800
Jahr: 1983

Jeder Katzenliebhaber muss dieses Spiel einfach gern haben: In diesem uralten Jump’n’Run steuert ihr einen Straßenkater, der genau die Dinge macht, die man eben von ihm erwarten würde – Unsinn, also.

Im Ernst: Zunächst hüpft ihr über eine Häuserwand durch ein offenes Fenster und werdet im Gebäudeinneren mit einer Aufgabe konfrontiert. Mal müsst ihr Mäuse jagen, die sich in einem überdimensionalen Käse verstecken, mal sollt ihr einen Vogelkäfig vom Tisch fegen. Habt ihr es geschafft, dann erhaltet ihr noch die Chance, die Gunst eines Katzenmädchen zu erwerben, und das Spielchen beginnt von vorne.

Erstmals gespielt habe ich Alley Cat auf einem alten PC. Die Version beschränkte sich auf vier Farben (Veteranen erinnern sich sicherlich an die fürchterliche Palette des CGA-Modus) und wenigen Soundeffekten, die aus dem PC-Speaker knarzten. Doch selbst unter diesen horrenden Hardwarelimitationen machte das Spiel Spaß.

Erst im Zuge meiner Top 365 schaute ich mir das Original für Atari 400/800 an, das natürlich bunter und Ohren schonender ist. Und spätestens da wurde mir bewusst, wie stereotypisch das Spiel für seine Zeit war. Alley Cat entzückt dank der putzigen Pixelgrafik, die selbst dreißig Jahre später funktioniert – zumindest erkennt jeder, dass man hier eine kuschelige, kleine Katze steuert.

Natürlich gibt es heute weitaus umfang- und vor allem abwechslungsreichere Spiele. Aber anno 1983 bot dieser kleine Geschlichkeitstest von Bill Williams erstaunlich viel, weil sich die einzelnen Aufgaben trotz ihrer simplen Aufmachung sehr unterschiedlich anfühlen. Insofern ist das Spiel das perfekte Beispiel dafür, wie man in den frühen 80er Jahren mit wenigen Mitteln viel erreichen konnte.