Game #311 – Indiana Jones and the Infernal Machine

311-Indiana_Jones_and_the_Infernal_MachineHersteller: LucasArts
Project Leader: Hal Barwood
Composer: Clint Bajakian (basierend auf der Indiana-Jones-Filmtrilogie von John Williams)
System: PC
Jahr: 1999

Es ist gut möglich, dass meine Glaubwürdigkeit mit diesem Eintrag den Bach runter geht: Indiana Jones and the Infernal Machine ist einer von drei heftig kritisierten Titeln des Jahrgangs 1999, der gleichwohl in meiner Top 365 einen festen Platz gefunden hat.

Als direkter Nachfolger zum phänomenalen Indiana Jones and the Fate of Atlantis vermarktet (der, dies sei an dieser Stelle verraten, viele Monate später folgen wird), „enttäuschte“ Director Hal Barwood viele seiner Fans mit der Abkehr vom klassischen Adventure-Genre. Dafür versuchte er sich an einem Tomb-Raider-Konkurrenten, was auch irgendwie Sinn macht, wenn man sich die Gemeinsamkeiten beider Protagonisten vor Augen hält.

Anstatt ausufernder Dialoge sowie Objekt-orientierter Rätsel gibt es in Infernal Machine viel Klettern, viel Action und viel 3D. Letzteres ging insofern dezent schief, weil sich die Steuerung steif und gewöhnungsbedürftig anfühlt. Doch hinter der Einstiegshürde steckt ein erstaunlich cleveres sowie vielschichtiges Leveldesign, das in Wahrheit ein gutes Stückchen besser als all das ist, was Core Design sechs Abenteuer lang bezüglich Lara Croft eingefallen ist.

Spätestens wenn ihr euer Messer zum Zerschneiden einer Brücke und somit zum Lösen eines kleinen Rätsels missbraucht, wird klar, dass hier mehr drin steckt, als es die etwas biedere Fassade vermuten lässt. Die einzelnen Gebiete, die es zu durchforsten gilt, sind jedenfalls schön groß und verzweigt gestaltet. Und natürlich kommt auch Indys Peitsche zum Einsatz, ohne die ihr den einen oder anderen Abgrund niemals überqueren könntet.

Ähnlich wie in den alten Tomb Raider Spielen liegt der Fokus im Erkunden und Klettern, während das Kämpfen eine untergeordnete Rolle spielt. Die wirklich gut ausgetüftelte Architektur eurer Umgebung ist der ausschlaggebende Grund, warum Infernal Machine trotz aller Widrigkeiten meine Sympathien gewinnen konnte.

 

 

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