Game #331 – The Typing of the Dead

331-The_Typing_of_the_DeadHersteller: Smilebit
Director: Shiino Masamitsu
Composer: Testsuya Kawauchi
System: Arcade / Dreamcast
Jahr: 1999 / 2000

Ich wär so gerne bei der Brainstormingsitzung dabei gewesen, in der die Idee zu The Typing of the Dead geboren wurde: House of the Dead 2 gehörte bereits zu den besten Lightgun-Shootern, dank ausgefeilter Technik, starkem Spieldesign und gruseliger Zombiekulisse. Nun kam irgendein kranker japanischer Geist auf die Idee, die Waffen gegen Tastaturen einzutauschen. Anders ausgedrückt: Anstatt den Gegnern gezielt ihre Köpfe wegzuballern, müsst ihr rasch allerlei Wörter eintippen, die auf dem Bildschirm eingeblendet werden. Im Falle gegnerischer Wurfgeschosse ist überdies zur fachgerechten Abwehr ein reaktionsschneller Tastendruck vonnöten.

Ich weiß nicht, was behämmerter ist: Die besagte Idee oder die Tatsache, dass Sega ansonsten praktisch nichts im Vergleich zu House of the Dead 2 geändert hat. Ihr marschiert durch die gleichen Levels, tötet die selben Untoten und müsst erneut eine abenteuerlich miese Sprachausgabe ertragen. Dafür lag ich lachend auf dem Boden, als ich erstmals die beiden Spielfiguren in einer der Zwischensequenzen ohne Knarre in der Hand und dafür mit einer Tastatur um ihre Hüften geschnallt sah.

The Typing of the Dead gehörte zu seiner Zeit zu den umstrittensten Spielen überhaupt. Ungelogen reichte das Wertungsspektrum von 21 bis (umgerechnet) 87 Punkten, wobei ich eindeutig zu letzterem tendiere. Die von mir gespielte PC-Version ist zwar rein technisch betrachtet eine mittelschwere Katastrophe, weil sie flimmert wie Sau. Aber der spielerische Kern ist mit dem Dreamcast-Original identisch und der Spaß an der Sache entsprechend riesig… wenn ihr euch auf die wirklich bemerkenswert bescheuerte Idee einlasst.

 

 

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