Composer: Paul van der Valk
System: Amiga
Year: 1988

Als der Amiga Computer anno 1985 das Licht der Welt erblickte, da wurde die Wundermaschine aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit in Punkto Grafik sowie Musik gefeiert. Dank der Mod-Technologie waren Komponisten nicht mehr auf den eigenwilligen Klang des Soundchips angewiesen, sondern sie konnten ihre eigenen Instrumente sampeln und abspielen. Doch es sollten einige Jahre ins Land gehen, bis findige Programmierer das wahre Potenzial entdeckten und somit einen nahezu rauschfreien beziehungsweise glasklaren Ton aus dem Paula-Audio-Chip entlocken konnten.

Einer der Pioniere ist Paul van der Valk, der mit Hybris ein vergessenes Kleinod schuf. Drei Musikstücke schrieb der Mann: ein Titel-, ein In-Game- und ein Hi-Score-Thema. Die Instrumentation verzichtet auf jegliche Ähnlichkeit zu echten Instrumenten, dafür dominiert ein satter Synthie-Sound nach dem anderen. Paul van der Valk setzt lieber auf spacige Effekte und ein aufpeitschendes Schlagzeug, was in Kombination prima zum futuristischen Shoot’em-Up-Prinzip passt.

Van der Valks Hybris ist jedenfalls der erste mir bekannte Amiga-Titel, der sowohl kompositorisch als auch technisch erstklassig gewesen ist. Leider hat der Holländer sein Können kaum mehr weiter genutzt. Das einzig weitere bekannte Projekt aus seiner Feder ist eine Freeware-Serie namens Poing, dessen Musik wiederum per Algorithmus erzeugt wird.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Arrange]
Gromix Collection #4 [Compilation]