OST #15: Chrono Trigger

015-Chrono_TriggerComposer: Yasunori Mitsuda
Additional Composers: Nobuo Uematsu & Noriko Matsueda
System: Super Nintendo
Year: 1995

Ich weiß nicht, was beeindruckender ist: Die enorme Bandbreite, die Yasunori Mitsuda mit seinem Soundtrack von Chrono Trigger abdeckt – oder die Tatsache, dass es sich hier um sein Debüt als Komponist handelt.

In der Story geht es um Zeitreisen, Mitsudas Musik ist entsprechend vielseitig. Die Gegenwert klingt aufgrund von Feierlichkeiten unbeschwert, das Mittelalter schwankt zwischen heldenhaft und bedrohlich, die Steinzeit setzt auf einen dumpfen, aber launigen Beat und die postapokalyptische Zukunft ist zumeist deprimierend. Auch die Instrumente spiegeln die jeweiligen Epochen sehr gut wieder, gleichwohl Mitsuda diesbezüglich gerne mal einen Ausreißer wagt und beispielsweise einen instrumentalen Swing mitten in die zerstörte Welt von morgen setzt – natürlich in einer Situation, wo ein solcher trotz der hoffnungslosen Lage auch hineinpasst.

Die technische Komponente ist über jeden Zweifel erhaben: Die Instrumente wirken höchst authentisch, insbesondere die zu dem Zeitpunkt doch schon recht alte Super-Nintendo-Technologie in Betracht gezogen. Speziell die Steinzeit mit ihren täuschend echten Trommeln ist nahe an der Perfektion dran.

Zu guter Letzt spürt ihr den Durst seitens Mitsuda, nach jahrelangem Jonglieren mit Toneffekten endlich einen eigenen Soundtrack komponieren zu dürfen. Jedenfalls gibt es so gut wie keinen Lückenfüller unter den mehr als 60 Musikstücken. Und die besten Werke sind auch noch über das gesamte Spiel verstreut: Angefangen mit dem titelgebenden Hauptthema „Chrono Trigger“, über Mistudas beste „Battle“-Musik überhaupt, dem enorm wehmütigen „The Last Day of the World“ bis hin zum erhabenen „Undersea Palace“ sorgt der Japaner für ein Ausrufezeichen nach dem anderen und spricht obendrein eure gesamte Gefühlswelt an.

Die Energie, die Yasunori Mitsuda damals verwendete, war derart gewaltig, dass er davon krank wurde. Aus diesem Grund stammen neun Musikstücke von Nobuo Uematsu (allen bekannt dank Final Fantasy) und eines von Noriko Matsueda (jedem Squaresoft-Fan ein Begriff als Front Mission-Virtuosin). Freilich möchte ich deren Arbeiten nicht schlecht reden – aber man merkt schon, dass sie im direkten Vergleich etwas fremd sind. Das spricht umso mehr für den Charakter seitens Mitsudas hervorragender Arbeit, der mit Chrono Trigger das beste Debüt eines Spielekomponisten abgeliefert hat.

 

 

 

Chrono_Trigger