OST #88: Soul Calibur 2

088-Soul_Calibur_2Composer: Junichi Nakatsuru
Additional Composers: Yoshihito Yano, Asuka Sakai, Rio Hamamoto, Ryuichi Takada & Junichi Takagi
System: PlayStation 2, GameCube, Xbox
Year: 2003

Der meiner Meinung nach beste Soundtrack 2003 verdient seinen Titel aus einem etwas traurigen Grund: Die Konkurrenz war schlichtweg nicht gut genug. Einzig Jesper Kyds erst vor kurzem vorgestelltes Freedom Fighters fühlte sich ebenfalls wie ein würdiger SOTY-Preisträger an. Doch im Gesamten hat mich der Score von Soul Calibur 2 mehr überzeugt, weil er abwechslungsreicher, packender und ruhmreicher ist.

Auch wenn das offizielle Soundtrackalbum satte sechs Komponisten aufzählt, steht Junichi Nakatsuru ganz klar über seinen Kollegen – schließlich stammen 22 der insgesamt 35 Stücke allein von ihm. Dabei zeigt er gleich mit dem einleitenden „History Unfolds“, wie der klassisch-orchestrale Einstieg zu einem Fantasy-Prügelspiel auszusehen hat: heroisch, laut und ein wenig stolz.

Wie in den Vorgängern ist jedem Charakter ein zentrales Thema zugeordnet, wobei die meisten ähnlich wie „History Unfolds“ euren Kampfes- sowie Siegeswillen bis zum Anschlag treiben. Wohlgemerkt verzichten Nakatsuru & Co. auf Synthie-Effekthascherei á la Hans Zimmer und schaffen die Wirkung rein mit den Elementen eines klassischen Orchesters. Dabei sind es mal die Streicher, mal die Schlagzeuger und mal die Blasinstrumente, die eure Aufmerksamkeit erregen – so viel zum Thema „abwechslungsreich“.

Zwei Themen stechen gesondert hervor: „Hubris“ stellt in Sachen Motivationswirkung eine Ausnahme dar und klingt dank des virtuellen Solisten ungewöhnlich lieblich, ja beinahe melancholisch. Und das absolute, unumstrittene und in der Welt viel zu selten bejubelte Highlight heißt ohne jeden Zweifel „Confrontation“, das euch von der ersten Minute mit seinen majestätischen Trompeten und den sogleich folgenden Streichern in eine erstklassige Heldenaura versetzt und auch bis zum Ende des Kampfes nicht mehr loslässt. Es sollte jedenfalls im Duden als offizielle Hymne neben dem Wörtchen „Glorreich!“ dienen. In Sachen Beste Komposition 2003 muss es sich nur gegenüber Michiru Yamanes One-Hit-Wonder „House of Sacred Remains“ aus dem ansonsten umstrittenen Castlevania – Lament of Innocence beugen.

 

 

 

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