Game #88: Sid Meier’s Civilization

088-CivilizationHersteller: Microprose
Game Design: Sid Meier & Bruce Campbell Shelley
Composer: Jeffery L. Briggs
System: PC
Jahr: 1991

Von vielen wird sie als die beste Serie bezeichnet, die je primär für den PC entwickelt wurde – und selbst ich, der mit Aufbausimulationen nur wenig am Hut hat, kann die Faszination hinter Sid Meier’s vermutlich bestenen Werk nicht abstreiten. Dabei bekam das Original zu seiner Zeit gar nicht mal so die Überwertungen, wie man das im Nachhinein vermuten würde. Speziell die Nähe zum gleichnamigen Brettspiel wurde angekreidet – was ein sehr schwaches Argument ist.

Das tolle an Sid Meier’s Civilization ist die Kombination aus einer grundlegend simplen Idee und deren komplexen Ausarbeitung. Eure Aufgabe besteht darin, eine Zivilisation aufzubauen und sie entweder gegen alle anderen zu verteidigen oder die Technologie soweit voran zu treiben, bis die erste Reise zum Mond glückt.

Somit baut ihr nicht nur Städte oder werdet als Befehlshaber einer Armee degradiert, sondern könnt euer Volk stetig weiterentwickeln. Dies geschieht in Form von Forschungen, über die ihr erst einmal solch simple Dinge wie das Alphabet oder das Rad erfindet müsst. Mit jedem Fortschritt stehen euch mehr Optionen zur Verfügung, sei es bezüglich weiterer Entwicklungen oder bezüglich dem Bau von Gebäuden oder Einheiten.

Der Aufbaupart ist erfrischend leicht zugänglich, weshalb ihr unbeschwert eure Siedler, Späher oder Soldaten über die Landkarte bewegt. Stoßt ihr dabei auf eine fremde Zivilisation, dann könnt ihr endlich auf eine friedliche Koexistenz setzen (was jedoch die Bewegungsfreiheit eurer Truppen einschränkt) oder einen Krieg anzetteln (wofür ihr in der Regel ordentlich Geld und Ressourcen investiert).

Der erste Teil leidet noch unter einer latent biederen Präsentation, was aber letztlich niemanden interessiert. Sid Meier’s Civilization ist ein für die damalige Zeit hochkomplexes Spiel, das aber trotzdem jeder sofort begreift. Damit gelingt Sid Meier ein ähnlicher Clou wie beim ein Jahr älteren Railroad Tycoon, das zudem sichtlich als grafisches Grundgerüst diente.

Während die Nachfolger größtenteils als gelungen bezeichnet werden und mich inzwischen gar ins Weltall schicken, sollte meine Liebe zur Serie alsbald verstummen. Ich bin mir nicht sicher, woran es liegt – aber vermutlich brauche ich nicht mehr. Ich bestehe auf keine isometrische Perspektive, eine detailliertere Grafik oder auf einen komplexeren Forschungsbaum.

Wenn ich an Sid Meier’s Civilization denke, dann möchte ich einfach meine kleinen Siedler-Einheiten durch die Gegend schieben, eine Stadt nach der anderen bauen und Stück für Stück die Welt erforschen. Und das geht eben bereits mit dem ersten Teil von anno 1991.

 

 

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