Composer: Hitoshi Sakimoto
System: Saturn, Arcade
Year: 1998

Hitoshi Sakimoto und Radiant Silvergun – es wäre schon interessant zu wissen, wie ausgerechnet diese Mischung zustande kam. Nun gut: Selbst die nerdigsten Freaks bringen den Mann eher mit solch Strategie/RPGs wie Ogre Battle und allenfalls noch Fantasytiteln á la Gauntlet IV in Verbindung. Aber in Fernost hatte Sakimoto in der Tat bereits das eine oder andere Shoot’em Up vertont, wie beispielsweise Revolter oder Terra Diver. Dort konzentrierte sich der Japaner auf elektroniche Technotracks – eine Philosophie, die er für Treasures Radiant Silvergun gnadenlos über Bord warf.

Würde man nur die Musik kennen, würde man kein Science-Fiction-Ballerspiel dahinter vermuten. Man denkt eher an einen weiteren, kampfeslastigen Strategie-Taktik-Mix, bei dem ihr mit eurem Heer über die Länder zieht und euch eine Schlacht nach der anderen liefert. Einzig der etwas flottere Takt deutet auf einen Unterschied gegenüber anderen Sakimoto-Werken wie Vagrant Story oder Final Fantasy XII hin.

Natürlich funktioniert der Trick – ansonsten hätte Radiant Silvergun hier nichts zu suchen. Die Musik suggeriert genau den Effekt, den das brillante Shoot’em Up verdient: den eines Epos. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte, dass das Ergebnis fast schon an eine Sci-Fi-Oper erinnert. Obwohl Sakimoto nicht mal 30 Minuten Musik beisteuert, fühlt sich kaum einer seiner Soundtracks derart vollständig an.

Nebenbei bemerkt ist die synthetische Instrumentation mit ein Grund für die Stärke der Musik. Auf dem offiziellen Album hört ihr sie nämlich in zwei Versionen: der originalen und einer arrangierten, die sich mehr nach einem echten Orchester anhört. Allerdings klingt sie für meine Begriffe schlechter oder besser gesagt schwächer.