Game #103: BioShock

103-BioshockHersteller: Irrational Gamse [2K Boston & 2K Australia]
Creative Direction: Ken Levine
Director of Product Development: Jonathan Chey
Project Lead: Alyssa Finley
Composer: Garry Schyman
System: Xbox 360, PC, PlayStation 3
Jahr: 2007

Selten landen Spiele in meiner All-Time-Favorite-Liste, bevor sie überhaupt fertig sind – doch BioShock war ein solches Schicksal vom ersten Screenshot in die Wiege gelegt.

Was für ein Weltklassesetting! Die Unterwassermetropole Rapture ist derart faszinierend und unglaublich gut umgesetzt, weshalb Ken Levine selbst mit einem Scheißspiel bei mir durchgekommen wäre. Allein die Idee, dass ein reicher Schnösel wie unbeirrbarer Geschäftsmann namens Andrew Ryan in den 1940er Jahren solch eine größenwahnsinnige Vision hätte umsetzen können und ihr zwei Dekaden später durch die Ruinen des gescheiterten Experimentes spaziert, ist brillant ohne Ende. Zudem sorgt das Szenario für eine unwiderstehliche Grafik, die ich ganz frech als zeitlos bezeichnen möchte – und von welchen 3D-Titeln kann man das schon behaupten?

Zum Glück haben die Herren Entwickler hier nicht halt gemacht und liefern obendrauf ein packendes Action-Adventure inklusive zartem Rollenspielanteil, das zurecht in einem Zuge mit dem ebenfalls von Irrational Games entwickelten System Shock 2 genannt wird.

Anstatt schnöde durch die Gegend zu marschieren und euch mit purer Waffengewalt gegen die durch die Droge ADAM wahnsinnig gewordenen Bewohner zu kämpfen, müsst ihr euch mit Plasmiden übernatürliche Fähigkeiten aneignen. Das System dahinter verliert zwarim Vergleich zum geistigen Vorläufer an Komplexität, aber dafür auch für weniger versierte Zocker zugänglich.

Das Design der Gegner lebt vor allem von den Big Daddies, die in ihren mächtigen Taucheranzügen lautstark durch die Hallen stapfen und mit ihren fetten Metallbohrern eine ernste Gefahr für euch darstellen. Als Kontrast bewachen sie die Little Sisters, auf den ersten Blick unschuldig aussehende, kleine Mädchen, die jedoch wie in Trance jeder frischen Leiche ihr Blut entnehmen.

Das Szenario wandelt somit an den Grenzen zum Horror und gewinnt bis zum spektakulären Plottwist immer weiter an Fahrt auf. Danach knickt die Faszination zwar etwas ein, aber die beiden verfügbaren Enden sind trotz ihrer hastigen Inszenierung gut genug für einen positiven Gesamteindruck.

Letztlich gibt es nur einen Punkt, der mich geärgert hat: Man kann nicht sterben. Anders ausgedrückt werdet ihr frei Haus wiederbelebt, wenn ihr einmal zu Boden geht. Das verwässert den Druck hinter den teilweise dramatischen Konfrontationen, die euch insbesondere gegen die Big Daddies bevorstehen.

 

 

Bioshock