Game #164: Castlevania III – Dracula’s Curse

164-Castlevania_3Hersteller: Konami
Director: Hitoshi Akamatsu
Sound: Yoshinori Sasaki, Jun Funahashi, Yukie Morimoto & Hidenori Maezawa
System: Nintendo Entertainment System
Jahr: 1989

Ich hatte bereits hier und da vorgewarnt, dass mangels passender Kindheitserfahrungen meine Liste nicht gerade vor NES-Highlights strotzt. Aus diesem Grunde ist bereits heute (!) mein persönliches Lieblingsspiel für Nintendos ältester Konsole an der Reihe. Castlevania III: Dracula’s Curse profitiert von einem wahnsinnigen Umfang, einer brillanten Atmosphäre und der dezent grotesken Tatsache, dass mich der legendäre Nachfolger für Super Nintendo nie so wirklich vom Hocker riss.

Natürlich geht es mal wieder gegen Dracula, wobei Simon Belmonts Urahn Trevor die Rolle des Vampirjägers übernimmt. Obwohl sich das Spiel vom umstrittenen Rollenspielkonzept des Vorgängers entfernt, begegnet ihr immerhin drei potenziellen Mitstreitern, von denen euch einer bis zum Finale begleiten darf: Sypha Belnades kann zwar nicht mit der Peitsche schwingen, aber dafür Magie anwenden. Grant Danasty sieht wie ein kleiner Giftzwerg aus, der an Wänden herumkrabbeln darf. Und Alucard, seines Zeichens Sohn des Dracula, verwandelt sich gerne mal in eine frei herumflatternde Fledermaus.

Ob und wann ihr wem begegnet hängt von euren Entscheidungen ab. Nach bestimmten Levels stehen euch zwei völlig unterschiedliche Wege zur Verfügung, weshalb das Spiel insgesamt satte 15 Stages zu bieten hat, von denen ihr wiederum in einem Durchgang maximal zehn bestreitet. Zum Vergleich: Das erste Castlevania hatte gerade mal sechs, die stocklinear aneinander gereiht waren

Grafisch und musikalisch gehört Dracula’s Curse zum Besten, was das NES zu bieten hat. Leider sind alle Versionen außerhalb Japans in irgendeiner Form gekürzt, diverse religiöse Symbole oder gar nackte Haut wurde für den hiesigen Verkauf zensiert. Zudem ist das japanische Modul mit einem zusätzlichen Soundchip ausgestattet, der die Musik signifikant aufwertet.

Zumindest sind es Einschränkungen, die nicht stören, wenn man das Original aus Fernost nicht kennt. Dracula’s Curse ist ein hochkomplexes Action-Jump’n’Run mit einer sagenhaften Präsentation und einem legendären Umfang, der speziell für die damalige Zeit bemerkenswert war. Im Gegensatz zum Nachfolger empfinde ich auch das Leveldesign als variantenreicher und somit auf Dauer spaßiger.

Zwar ist die Steuerung etwas bockig und der sofortige Tod, wenn ihr versehentlich durch den unteren Bildschirmrand fallt, nervt ungemein. Doch man darf eben nie vergessen, aus welcher Zeit der Titel stammt und welch Spaß man trotz der Komfortprobleme haben kann.

 

 

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