Game #188: Apidya

188-ApidyaHersteller: Kaiko
Designed & Programmed by: Peter Thierolf
Composer: Chris Hülsbeck
System: Amiga
Jahr: 1992

Für Bienen hatte ich nie viel übrig – allein ihr Surren und Summen macht mich wahnsinnig. Was für ein Glück, dass ich von diesem Geräusch in Apidya weites gehend verschont bleibe – und das obwohl ich selbst so ein fliegendes Pieksviech steuere.

Die Story kriege ich nicht mehr so ganz hin: Es ging um irgendeinen Kerl, dessen Tussi von einem Schwarm verzauberter Bienen gestochen und vergiftet wurde. Um sich zu rächen und seine Geliebte zu retten, macht ihr euch auf dem Weg zum bösen Hexer und verwandelt euch dafür selbst in eine Biene. Fragt nicht…

Das Genre? Na ein klassisches, horizontal scrollendes Shoot’em Up natürlich – was habt ihr denn gedacht? In der Tat ist bereits das Setting von Apidya irre, wenn auch vom Arcade-Automat Insector X inspiriert. Zunächst fliegt ihr über eine saftige Wiese und danach über einen großen Teich. Die folgende Kanalisation ist ein gutes Stückchen unappetitlicher und der Techno-getränkte vierte Level mit Sicherheit unter dem Einfluss halluzinogener Drogen entstanden. Den Abschluss macht ein abstrakt gehaltener Bienenstock, wobei der finale Endgegner mich dann doch mit seinem dauerhaften Summen quält.

Den Ton ausschalten? Seid ihr des Wahnsinns? Ich sage nur zwei Worte: Chris Hülsbeck. Ursprünglich stand hier auch eine längere Erklärung, warum sein Score zu Apidya einer der besten überhaupt ist – aber den Text hebe ich mir für die andere Liste auf. Deshalb feiere ich lieber Frank Matzke ab, der als verantwortlicher Grafiker einige abenteuerlich gut aussehende Gegner erfunden und in die bestmögliche Farbpalette getunkt hat. Da macht es auch weniger aus, dass es mit den Animationen nicht ganz so gut bestellt ist.

Das Spiel selbst? Ist vielleicht eine Spur zu frustig, wenn ihr irgendwo zwischen dem dritten und dem vierten Level aufgrund von Flüchtigkeitsfehlern ein paar Leben verliert. Das wäre an sich nicht so tragisch, wenn euer mühsam bis dahin gesammeltes Waffenarsenal erhalten bliebe – was es aber nicht tut. Deshalb ist Apidya unter Leveldesignfanatikern ein umstrittener Hit, trotz ausgeklügelter Feindformationen und gewitzter Hommagen anderer Klassiker. Allein die Parodie auf die Stripperin von Parodius (!) ist Gold wert.

 

 

Apidya