Game #196: Outland

196-OutlandHersteller: Housemarque
Project Lead: Aki Raula
Composer: Ari Pulkkinen
System: Xbox 360
Jahr: 2011

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Housemarque. Die meisten ihrer Spiele sind mir zu sehr Arcade, zu viel stupide Ballerei und zu wenig ausgefeiltes Spieldesign. Speziell ihre beliebte Stardust-Serie reizt mich allenfalls für ein paar Minuten mit ihren Krachereffekten und landet anschließend in der Schublade.

Outland ist jedenfalls ein untypisches Spiel für die Finnen. Es sieht aus wie ein Action-Jump’n’Run der alten Schule, möchte mit seiner offenen, verzweigten Spielwelt einen Hauch von Metroid vermitteln und überrascht am Ende mit einer gewagten wie brillanten Prise Ikaruga.

Recht früh erlernt ihr die Gabe, zwischen zwei verschiedenen Farben zu wechseln. Genauso sind sämtliche Gegner und deren Geschosse, die sie auf euch feuern, ebenfalls entweder rot oder blau. Ähnlich wie im besagten Shoot’em Up seid ihr unverwundbar, wenn eure Farbe mit denen der Projektile übereinstimmt. Andersherum könnt ihr nur dann einen der Gegner mit eurem Schwert verletzen, wenn ihr ihn mit der gegenteiligen Farbe angreift.

Der zweite Bezug zu Ikaruga wird bei den stationären Geschützen deutlich, die vergleichbar viele Kugeln verschießen. Aus diesem Grund wirkt Outland phasenweise wie ein Bullet-Hell-Shoot’em Up. Allerdings ist es bedeutend leichter als die entfernte „Konkurrenz“, da ihr jederzeit stehen bleiben und in einer sicheren Ecke hockend die Situation in Ruhe analysieren könnt.

Es bleibt nicht bei der cleveren Idee: Hinzu kommt ein sehr gutes Leveldesign und ein paar tolle Endgegner. Grafisch gefallen vor allem die bunten Hintergründe und die pickfeinen Animationen, die sichtlich von der 2D-Sicht profitieren. Outland gehörte anno 2011 zu den Vorzeigewerken, wie man für 10 Euro ein technisch modern wirkendes Meisterwerk abliefert.

Am Ende gefällt mir sogar der Soundtrack von Ari Pulkkinen enorm gut, gleichwohl ich diesbezüglich alleine mit meiner Meinung bin. Es mag sein, dass viele Stücke kaum Melodien beinhalten und im Duden neben dem Wörtchen „Ambient“ stehen müssten. Doch das ist jedes Mal vergessen, wenn die packende Endgegnermusik ausbricht und meine Hände um das Joypad klammern lässt.

 

 

Outland