Game #248: Super Mario All-Stars

248-Super_Mario_All-StarsHersteller: Nintendo
Directed by: Takashi Tezuka & Shigeru Miyamoto
Composer: Soyo Oka & Koji Kondo
System: Super Nintendo
Erscheinungsjahr: 1993

Mit keinem anderen Eintrag cheate ich so sehr, wie mit Super Mario All-Stars. Schließlich reden wir hier von einer Sammlung vierer Spiele, die zwar grafisch aufgebohrt, aber im Kern bereits zuvor veröffentlicht wurden. Ihr Debüt feierten sie allesamt auf dem Nintendo Entertainment System oder dem Famicom Disk System – und (wie bereits ein paar Mal am rande erwähnt) holte ich meine Erfahrungen mit dieser Konsole erst nach, als längst das Super Nintendo die heimischen Kinderzimmer bevölkerte.

In der Tat hatte ich vor 1993 nur das alte Super Mario Bros. bereits gespielt gehabt – und das auch nur bei einem Bekannten und nicht wie gewohnt in meinen heimischen vier Wänden. Dementsprechend ist es wirklich Super Mario All-Stars gewesen, das mir die Design-technische Brillanz eines Super Mario Bros. 3 vor Augen führt.

Denn da gibt es nichts zu rütteln: Das Ding ist fett. Was da alles an Ideen, Features, Gegnern, Grafiken und Kreativität drin steckt, ist ein Fall für die ewige Top Ten. Allein die Welt mit den riesigen Steinen und Gegnern haut jeden von den Socken, der auch nur ein Fünkchen Ahnung von Spieldesign hat. Hier sitzt wirklich jeder Pixel, da funktioniert jeder Kniff, jeder Gegner und jeder Schalter. Ein paar Minispiele sorgen für eine hauchdünne Prise Glück, der Rest ist pur dem Können des Spielers überlassen. Entsprechend meisterhaft ist dann auch die Steuerung, wobei diese bereits das Ur-Super Mario Bros. zur Legende machte.

Das wiederum hat mich persönlich nicht ganz so vom Hocker gehauen, wie wenn ich es zu seiner Zeit erlebt hätte – da bin ich mir jedenfalls sicher. Zwar sehe ich abermals die Brillanz und die schier unfassbare Revolution, die sich anno 1985 im Jump’n’Run Sektor vollzog. Doch als C64 und Great Giana Sisters-Kenner kannte ich das halt schon alles irgendwie…

Nein, mein persönlicher Runner-Up-Liebling hinter dem dritten Teil ist das japanische Super Mario Bros. 2. Richtig gelesen: Gerade dessen dreckig-fiese Schwierigkeitsgrad hatte es mir in einer Lebensphase angetan, wo Spiele in meinen Augen nicht schwierig genug sein konnten. Zum Glück kann ich in Super Mario All-Stars jederzeit speichern – ansonsten hätte ich es nie und nimmer durchgezogen. Aber so ist es ein interessantes Testament dafür, was Myamoto anstellen kann, wenn ihn keine Marketingabteilung mit einem Fingerzeig auf Familienfreundilchkeit eingrenzt.

Das amerikanische Super Mario Bros. 2 ist freilich das „schwarze Schaf“ des Quartetts, eben weil es (wie landläufig bekannt) kein richtiges Mario ist. Aber die Mogelpackung mal beiseite geschoben, steckt hier immerhin ein interessantes Konzept im Programm, allein dank der Idee des Früchte und Gegner nehmen beziehungsweise werfen.

Zu guter Letzt ist die Umsetzung mit Schuld daran, warum mir Super Mario All-Stars in Erinnerung geblieben ist. Wo andere Sammlungen einfach sämtliche Daten aufeinander schaufelten, da überarbeitete Nintendo einfach mal nebenbei sämtliche Grafiken und Musiken. Das war anno 1993 nicht nur etwas Besonderes, sondern ist in Punkto Aufwand sogar hochwertiger als so manches HD-Remake der heutigen Generation.

 

 

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