Hersteller: Victory Software Corporation
Programmed by: Mike Wacker
System: C64
Jahr: 1983

Nachdem gestern mit Botanicula der Mikrokosmos an der Reihe war, dreht sich der heutige Eintrag zumindest um Insekten und Skorpione. Ihr übernehmt die Kontrolle einer Feuerameise und seid auf der Suche nach eurer Königin. Dafür ackert ihr euch durch acht klassische 8-Bit-Bildschirme, in denen ihr vorrangig Objekte einsammeln und korrekt einsetzen müsst.

Von Schlüsseln, die Türen öffnen, über Sprengsätze zum Zestören von Mauern bis zum Bauen einer kleinen Brücke passen die Aufgaben in Fire Ant eigentlich überhaupt nicht zum Ameise-versus-Skorpion-Szenario. Doch wie schon mehrfach erwähnt, war das Thema „Storylogik“ anno 1983 ein vernachlässigbares Gut. Wichtig ist einzig das Leveldesign, das für seine Zeit erstaunlich viel Abwechslung bot.

Jeder Bildschirm ist anders aufgebaut und mit besonderen Eigenheiten bedacht. Leicht ist euer Vorhaben jedenfalls nicht, was die biestigen Skorpione beweisen. Die laufen nämlich zufallsbedingt durch das unterirdische Labyrinth, weshalb sie euch gerne mal in eine Sackgasse drängen oder sich gefühlte Stunden in dem Tunnel aufhalten, den ihr eigentlich betreten wollt. Da ihr euch nicht wehren könnt, benötigt ihr entsprechend Geduld und Ruhe.

Des Weiteren nervt die Unsitte, dass ihr einen Großteil der Objekte in einer bestimmten Reihenfolge einsammeln müsst. Bereits der erste Bildschirm kann euch deshalb zur Weißglut bringen, weil ihr den direkt vor euren Augen liegenden Schlüssel partout nicht einsammeln dürft, bevor ihr nicht eine andere, bestimmte Aktion auslöst. In meinem Video, wo ich zunächst etwas planlos umherwandere, demonstriere ich diesen Umstand mehr oder unfreiwillig – es ist halt knapp zwanzig Jahre her, als ich das Spiel zuletzt gespielt habe.

Fire Ant ist nicht besonders gut gealtert und auch zu seiner Zeit kein elitäres Meisterwerk gewesen. Aber trotzdem blieb es mir nach all den Jahren wohlig in Erinnerung – wie so viele Spiele dieser Art, die mir mit wenigen Mitteln möglichst viel Abwechlsung vorgaukelten.