Composer: Chris Hülsbeck & John Williams
Additional Music: Jake Jacobson
System: GameCube
Year: 2003

Es gibt unzählige Star-Wars-Spiele, die Bezug auf John Williams legendäre Musik nehmen – und trotzdem zog ich für meine Liste „nur“ drei ernsthaft in Erwägung, von denen wiederum zwei den Sprung tatsächlich geschafft haben (vorweg für das Protokoll: Jeremy Soules Knights of the Old Republic wäre der dritte Kandidat gewesen). Und es ist gar nicht mal so leicht zu erklären, was das Trio vom Rest der Star-Wars-Welt abhebt.

Zyniker werden mir natürlich das Chris-Hülsbeck-Fanboy-Syndrom unterstellen und freilich dürfte meine Affinität zu seiner Musik mit eine Rolle gespielt haben, warum Rebel Strike „drin“ ist. Dabei spielt mir bereits das Hauptthema die Argumente auf den Präsentierteller: Mit voller Wucht und dem „heroischen“ Einsatz lautstarker Trompeten sowie feinfühliger Streicher vermittelt es eine glorreiche Aufbruchstimmung, die mich vortrefflich für all die bockschweren Missionen, die sich Entwickler Factor 5 ausgedacht hat, vorbereitet. Bevor einer meckert: Ja, die grundlegende Melodie war schon in den Vorgängern Rogue Leader und Rogue Squadron zu hören. Doch Hülsbeck hat sie für Rebel Strike bedeutend erweitert und massiv aufgewertet.

Der zweite große Pluspunkt ist die nahezu perfekte Symbiose aus „altem“ Filmscore und „neuen“ Kompositionen. Bei genauerem Hinhören hört man freilich den Unterschied heraus, speziell wer die Filme in- und auswendig kennt. Doch das synthetische Orchester, mit dem Hülsbeck auskommen musste, ist oberflächlich betrachtet kaum vom „echten“ zu unterscheiden.

Mit jedem weiteren Star-Wars-Spiel, an dem Chris Hülsbeck beteiligt war, passte er seinen eigenen Stil gekonnt dem von Williams an, ohne seine Wurzeln komplett zu verleugnen. Natürlich hört sich das nicht mehr wie Turrican an – wohl aber wie Apidya oder Cut Characters.

Rogue Leader ist kein typischer Hülsbeck, nach dem ihr sämtliche seiner Melodien spontan nachpfeifen könnt (das wirklich grandiose Hauptthema ausgeklammert). Aber es ist eine seiner professionellsten und ausgefeiltesten Arbeiten, an denen man sichtlich merkt, wie viel Gedankengut hinter der Komposition, der Adaptation und der ausschlaggebenden Auswahl stecken.