OST #288: Final Fantasy VIII

288-Final_Fantasy_8Composer: Nobuo Uematsu
System: PlayStation
Year: 1999

Vor zehn Jahren durfte ich ein Kurzinterview mit Nobuo Uematsu führen. Genauer gesagt habe ich ihm unter anderen gefragt, was seine beste Spiele-Soundtrack-CD sei – und seine Antwort lautete Final Fantasy VIII.

Der achte Teil der Rollenspielsaga ist einer der umstritteneren, der gleichwohl eine enge, treue Fangemeinde besitzt – was auch für die Musik gilt. Diese besitzt in meinen Ohren viele Stärken und einige Schwächen. An manchen Stellen empfinde ich sie als seicht und langweilig – im schlimmsten Fall klingt sie gar wie eine dröge Disney-Kopie. Aber dafür fallen die wuchtigen und actionlastigen Themen umso stärker auf.

Das Intro „Liberi Fatali“ gehört eindeutig zu den Highlights und ist vermutlich eines von Uematsus beliebtesten Musikstücken. Kein Wunder: Es ist sein erster Song überhaupt, der im Rahmen von Final Fantasy in Orchesterqualität und inklusive einem furiosen Chor ertönt (bevor einer Veto schreit: „One-Winged Angel“ ist natürlich älter, jedoch im Spiel selbst nur in einer Synthi-Variante zu hören). „Liberi Fatali“ ist für meine Begriffe zwar einen Hauch zu enthusiastisch, weshalb es sich nach mehrmaligem Anhören schneller abnutzt als andere Klassiker von Nobuo Uematsu. Aber ein beeindruckender Einstieg ins Spiel ist die in Latein verfasste „Mini-Oper“ allemal.

Für meine Begriffe sind die beiden Standardkampfmusiken Don’t Be Afraid und The Man With the Machine Gun ein Eckchen besser: Hier zeigt Uematsu erstaunlich viel Dramatik, die er sich normalerweise für seine Endbossthemen aufhebt. Besonders Machine Gun ist ein furioses, ultraflottes wie rekordverdächtig aufpeitschendes Musikstück, dass euch mit Freude von einem Fight zum nächsten ziehen lässt.

Die Instrumentation leidet abseits von „Liberi Fatali“ und wenigen weiteren Ausnahmen leider unter einem ähnlichen Problem wie Final Fantasy VII: Man hört die Synthi-Technologie allzu deutlich heraus, während die damalige Konkurrenz von Suikoden bis Chrono Cross drei Ecken moderner klingt. Allerdings schafft es Uematsu die Schwächen besser zu kaschieren und überrascht ab und an mit ungewohnten Instrumenten (beispielsweise die sehr tief klingende E-Gitarre in „Maybe I’m a Lion“).

Ach ja, eine Sache habe ich bewusst unter den Teppich gekehrt: Eyes on Me ist Nobuo Uematsus erster vollwertiger Song, den er jemals für ein Final Fantasy geschrieben hat. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber, während ich meine vernicht… äh.. alles andere als positive Meinung über dieses „Werk“ lieber verschweige.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

FINAL FANTASY VIII Original Soundtrack

Soundtrack-Veröffentlichungen [Arrange]

FITHOS LUSEC WECOS VINCOSEC: FINAL FANTASY VIII
Piano Collections FINAL FANTASY VIII
FINAL FANTASY VIII CHIPS

 

 

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