Game #320 – Dragon Quest V

320-Dragon_Quest_5Hersteller: Enix
Director: Manabu Yamana (SNES Original)
Composer: Kochi Sugiyama
System: SNES / PlayStation 2 / Nintendo DS
Jahr: 1992 / 2004 / 2008

Ich bin nach wie vor fleißig dahinter her, auch wirklich jeden wichtigen Top-Titel zumindest angespielt zu haben. Doch berufliche wie gesellschaftliche Verpflichtungen hinterlassen zwangsläufig Lücken, wozu beispielsweise auch die Dragon-Quest-Rollenspiele gehörten. Die erste Episode, die ich gemeinsam mit meiner besten Freundin durchspielte, war die achte – und das obwohl sich alle vorhergehenden längst in meinem Sammelschrank befanden.

Es sollte jedenfalls noch ein paar Jahre dauern, bis ich die Lücke halbwegs schließen konnte. Geschafft haben es die fantastischen Remakes der Episoden vier bis sechs im Handheldformat: Es waren die ersten Versionen, die überhaupt den Sprung nach Europa schafften, während die Originale für NES sowie Super Nintendo allenfalls in den USA und der Regel nur in Japan veröffentlicht wurden.

Dragon Quest 5 ist der in meinen Augen beste Vetreter des Trios und hat eine meiner skurrilsten Vorlieben geweckt: den des Spiele-Historikers. In meinem Kopf steckt eine Art „Kippschalter“, der meine Erwartungshaltungen von älteren Titeln automatisch auf das Niveau des zugehörigen Erscheinungsjahres trimmt. Entsprechend begeistert war ich bei dieser „Neuentdeckung“, deren auf mehrere Generationen (!) verteilte Geschichte anno 1992 das Wörtchen „Epos“ neu definiert haben dürfte.

Hinzu kommt ein unwiderruflicher, infantiler Charme, der im Kontrast zur hochdramatischen Final Fantasy-Serie steht. In Dragon Quest geht es weniger um Dramen, als um eine fast schon märchenhafte Erzählung. Und die größtenteils herausragende deutsche (!) Übersetzung rettet dieses Feeling mit Bravour in die Neuzeit. Die Grafik ist putzig, die Musik versielt und nur das wenig innovative Hack’n’Slay-Kampfsystem ist und bleibt nicht meins.

 

 

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