Hersteller: Capcom
Director: Tatsuya Nakae & Hideaki Itsuno
Composer: Tetsuya Shibata
System: Arcade, Dreamcast
Jahr: 1999

Die Beat’em Ups: Es gibt kein anderes Genre, bei dem ich als Kind derart viele Vorurteile pflegte. Stupide Prügelei hier, wenig Abwechslung dort – die von mir geachteten Ausnahmen ließen sich an einer Hand abzählen. Schließlich sorgt „erst“ Street Fighter 2 landläufig für eine spektakuläre Trendwende, jedoch war es da für mich bereits zu spät: In meinem Hirn hatte sich längst ein “Prügeln gleich Doof” eingebrannt.

Ein Beat’em Up, welches mich trotz der Vorurteile zu begeistern vermag, muss etwas Besonderes und in irgendeiner Form einmalig (gewesen) sein. Power Stone ist ein solcher Kandidat: In diesem Spiel kämpft ihr nicht klassisch Auge in Auge blickend, sondern wuselt frei wie der Wind durch einen offenen Raum. Die Kamera zeigt das Geschehen entsprechend nicht von der Seite, sondern von schräg oben.

“Moment mal!”, streckt der allwissende Nerd seinen Zeigefinger nach oben. “Das war doch gar nix Neues! Das ähnlich geartete Ehrgeiz erschien bereits ein Jahr zuvor!”. Vollkommen richtig, die grundlegende Spielidee war nicht neu – wohl aber das resultierende Spielgefühl. Power Stone ist bei Weitem schneller, dynamischer und chaotischer. So gibt es Extrawaffen und Objekte (z.B. Kisten oder Vasen), mit denen ihr euren Gegner beschießen/bewerfen könnt. Ebenfalls genial sind die Titel gebenden Power Stones: Habt ihr sie alle eingesammelt, dann verwandelt sich euer Recke in eine aufgepimpte Version seiner selbst und erhält für kurze Zeit einen kräftigen Angriffsbonus.

Der ebenfalls hochgelobte Nachfolger gehört leider zu den wenigen „unverzeihlichen Lücken“ meiner Sammlung – zumindest was die Ur-Dreamcast-Version anbelangt. Zwar kenne ich dank der Power Stone Collection die PlayStation-Portable-Umsetzung, jedoch ist es dort mangels Internet-Option sowie ohne genügend Handheldgeräte ein klein wenig schwierig, den sagenumwobenen 4-Spieler-Modus mit Freunden auszuprobieren…