Game #38: Castles of Dr. Creep

038-Castles_of_Dr_CreepHersteller: Broderbund
Game: Ed Hobbs
System: C64
Jahr: 1984

Ich habe gerade in den letzten Wochen einige alte C64-Klassiker ausgegraben, die meinen Geschmack aufgrund ihres klassischen Leveldesigns und dem hohen Abwechslungsreichtum prägten. Heute zeige ich meinen ganz persönlichen Höhepunkt dieser Kunst: Willkommen in Castles of Dr. Creep!

Gleich vorneweg sei gesagt, dass Castles of Dr. Creep nicht perfekt ist und unter einem unschönen Makel leidet: Die Steuerung ist dezent hakelig und manche Levels sind im Gegensatz zum Rest eher zäh anstatt motivierend designt. Doch allein das Konzept mit seinen vielen Spielelementen macht Ed Hobbs Denk/Geschicklichkeitsmix zu einem Must-Have.

Eure Aufgabe ist simpel: Ihr seid in einem Schloss eingesperrt und wollt da wieder raus. Je nachdem, für welches Bauwerk ihr euch zu Beginn entscheidet, marschiert ihr durch eine unterschiedlich große Anzahl an Bildern, die über Türen miteinander verknüpft sind. Bei manchen reicht es aus, wenn ihr zum Öffnen den nebenstehenden Knopf drückt. Andere wiederum verlangen einen Schlüssel und lassen sich nur von der anderen Seite aufschließen.

Auf eurem Weg stoßt ihr auf zahlreiche Schalter, die ihr entweder berühren oder ebenfalls per Knopfdruck aktivieren müsst. Die Effekte sind sehr unterschiedlich: Einmal ändert ihr die Richtung eines Laufbandes, ein andermal entsteht ein Loch im Boden. Manche Schlösser sind derart vertrackt aufgebaut, dass eine falsche Aktion eurerseits in einer Sackgasse endet.

Hinzu kommen einige Feinde, allen voran die Mumien und Frankensteins Kreaturen. Die einen können sich nur auf ihrer Plattform bewegen, während die anderen in der Lage sind, Leitern empor oder hinab zu klettern. Noch eine Ecke gemeiner sind die Kanonen, die sich vertikal bewegen und sofort auf euch schießen, wenn ihr euch auf gleicher Höhe befindet. Allerdings gibt es meist im gleichen Raum eine Steuerungskonsole, mit der ihr das Geschütz selbst bewegen und die genannten Gegner abschießen könnt.

Castles of Dr. Creep gehörte zu den ersten Spielen überhaupt, die sich zu zweit spielen lassen und extra für diesen Modus konzipierte Levels besitzen. Diese bauen massiv auf die Kooperationsfähigkeiten beider Spielern und sind für sich alleine betrachtet bereits jede Auszeichnung wert.

Wie gesagt: Die Steuerung ist etwas hakelig, weshalb ihr gerne mal an Leitern festhängt oder nicht sofort das Seil hinabrutscht, an dem ihr hängt. Ansonsten ist die Präsentation eher zweckmäßig, weil die Grafik größtenteils schwarz ist und der Sound aus wenigen Effekten besteht.

Doch umso mehr begeistert Castles of Dr. Creep aufgrund seines Inhaltes und der Spieltiefe. Die Schlösser sind zahlreich und abwechslungsreich, der Schwierigkeitsgrad reicht von zahm bis unbarmherzig. Try & Error ist zwar Pflicht, aber anno 1984 waren andere Spiele nicht wirklich fairer.

 

 

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