Composer: Naoki Kodaka
System: Mega Drive
Year: 1990

Es gibt zwei Soundtracks, die recht beliebt sind, jedoch meiner Meinung nach für das falsche System. Der erste davon ist heute an der Reihe: Im Zuge von Tim Burtons Realverfilmung erschienen unzählige Batman-Spiele, die sich insbesondere auf den Konsolen dramatisch voneinander unterscheiden. Lizenzinhaber Sunsoft entwickelte nämlich für jedes Gerät ein eigenes Spiel und produzierte einen eigenen Soundtrack.

Die meisten Veteranen werden sich an die NES-Version erinnern, die in der Tat zu den besseren Adaptionen gehört. Die Musik lebt vor allem von der Technik und der Instrumentation, die erstaunliche Töne aus dem grauen Kasten lockt. Einer der dort verantwortlichen Komponisten sollte zudem den Soundtrack für die Mega-Drive-Version im Alleingang bewerkstelligen – und damit alle anderen Batman-Spiele in den Schatten stellen.

Die Kompositionen und Melodien sind auf dem Mega Drive um Welten ein- und zugänglicher. Naoki Kodaka beschränkt sich zwar pro Stück auf ein paar Minuten, in denen er jedoch ohne zu zögern loslegt und euch sofort ins Actiongetümmel wirft. Allein das grandiose „Gotham City Streets“ beginnt mit einem leidenschaftlichen, nach E-Gitarre klingenden Auftakt und wechselt kurz darauf zu einem brillant komponieretn Hauptthema, das zur Ikone geboren ist. Es klingt gleichzeitig erhaben, motivierend und doch auch ein Stück weit bedrohlich. Das, was Kodaka dort erreicht, ist in meinen Augen mindestens so viel Wert wie Danny Elfmans berühmte Filmmusik.

Des Weiteren mag ich die Unterteilung der Instrumente, die entweder sehr „hell“ oder sehr “dumpf“ klingen. Zum einen ist ein solcher Kontrast selten für das Mega Drive gewesen, zum anderen symbolisiert er erneut die Tragik hinter der Batman-Figur, die nicht umsonst als „dunkler Ritter“ bekannt ist und dessen Motive nicht immer voller Heldentum strotzen.