Game #153: Rage Racer

153-Rage-RacerHersteller: Namco
Game Director: Motomi Katayama
Composers: Hiroshi Ōkubo & Tetsukazu Nakanishi
System: PlayStation
Jahr: 1996

Hui, noch ein Rennspiel! Keine Bange, es wird für ein Weilchen das letzte sein: Rage Racer ist der inoffizielle Nachfolger von Ridge Racer sowie Ridge Racer Revolution, der exklusiv für die PlayStation entwickelt wurde. Er gehörte ähnlich wie das vor ein paar Tagen vorgestellte Need for Speed III zur aussterbenden Rasse an Rennspielen, deren Kursdesign noch per Hand und mit Liebe gestaltet wurde.

Die Streckenumgebung sieht stellenweise atemberaubend gut für ihre Zeit aus – man beachte allein den Wasserfall zu Beginn, an dem ihr in einem außergewöhnlich steilen Winkel vorbeidüst. Überhaupt ist das Kursdesign erstaunlich bergig und „dreidimensional“, ohne das die Übersicht flöten geht. Es fühlt sich viel komplexer und interessanter an als viele andere Rennspiele der 1990er Jahre.

Die drei Hauptkurse sind zudem größer und abwechslungsreicher im Vergleich zu den beiden Vorgängern. Ebenfalls sehr gut gefällt mir der Grafikstil, der mit seinen gedeckten Farben viel authentischer wirkt als das knallbunte Ridge Racer. Technisch liefert Namco eine Bestleistung ab, denn abseits der komplexen Polygonumgebung gehört Rage Racer zu den stabilsten und schnellsten PlayStation-Spielen überhaupt. Einzig der Sound ist für meine Begriffe eine Ecke schwächer, weil die Musik ohne den umstrittenen, aber kompromisslosen Rave auskommt.

Der entscheidende Grund, warum mir Rage Racer besser gefällt als seine berühmteren Vorgänger, ist die Langzeitmotivation. Dank der Klasseneinteilung, in denen ihr nach und nach neue Autos ersteht und diese obendrein tunen könnt, beschränkt sich der Spaß nicht mehr auf ein einfaches „im Kreis fahren“. Ihr müsst euch konsequent verbessern und mit einem stetig schneller werdenden Tempo zurecht kommen.

Rage Racer ist und bleibt für mich das vergessene Kleinod von Namcos legendärer Serie und ist unterm Strich gar mein Lieblingsteil. Jedenfalls stellte sich bei jeder darauffolgenden Fortsetzung ein Abnutzungseffekt ein, von dem sich Ridge Racer bis heute nicht erholt hat. Anders ausgedrückt: Rage Racer war das letzte „große“ Rennspiel der alten PlayStation-Ära, die das Genre auf immer bestimmen sollte.

 

 

Rage_Racer