Hersteller: Namco / Atarisoft
Composer: Yuriko Keino
Programmer: Michael Reno (C64 version)
System: Arcade / C64
Jahr: 1982 / 1983

Dig Dug ist eigentlich völlig verstörend und jugendgefährdend – speziell für sein Alter. Schließlich buddelt ihr euch mit einem Männchen durchs Erdreich, lauert irgendwelchen obskuren Monstern auf, schießt sie mit eurer Harpune an und drückt so oft auf die Pumptaste, bis sie buchstäblich platzen…

Doch genau diese makabere Tötungsart macht den Reiz von Dig Dug aus: Hier geht es nicht ums Ballern oder ums Ausweichen, sondern ums… tja, Pumpen eben. Auch die Idee, sich durch die Erde zu graben, birgt auf den zweiten Blick einige interessante Aspekte. So könnt ihr euch beispielsweise einem Viech von der Seite nähern und gleichzeitig unter einem schweren Stein vorbei flitzen. Stimmt euer Timing, dann fällt er genau in dem Moment, wenn das arme Tierchen daran vorbeihuschen möchte.

Natürlich müsst ihr mit einigen Gegenmaßnahmen rechnen, wie beispielsweise dass die eine Monstersorte Feuer speien kann. Zudem verwandeln sich die Monster in späteren Levels immer häufiger in geisterhafte Wesen, die direkt auf euch zu steuern und euch bei Berührung sofort töten. Trotzdem ist Dig Dug gerade in Anbetracht seines Erscheinungsjahres ein relativ leicht zugängliches Spiel. Selbst in der Arcade-Version sind die ersten Levels schön moderat und auch für heutige Zockergewohnheiten sehr gut spielbar, während der Anspruch mit jedem weiteren Level primär durch die immer flotter werdende Geschwindigkeit der Gegner ansteigt.

Wie so viele Klassiker aus der Zeit bin ich mit der C64-Adapation groß geworden, die exzellent gelungen ist und einzig in Sachen Pace ein paar Takte zurückschraubt. Doch dafür gehört die Grafik zu den gelungensten Konvertierungen ihrer Zeit, weil trotz niedriger Bildschirmauflösung alle wichtigen Details erhalten geblieben sind.

Unterm Strich ist Dig Dug ein wirklich originelles Spiel gewesen, dessen Prinzip zwar schlicht, aber selbst heute noch funktionell ist. Allzu viele Kopien oder Nachfolger gab es jedenfalls nicht, weshalb der Titel etwas zu Unrecht ein Schattendasein hinter anderen Namco-Klassikern wie Pac-Man oder Galaga fristet.