OST #279: Crysis

279-CrysisComposer: Inon Zur
System: PC
Year: 2007

Ein neuer Quantensprung in Sachen Technik: Cryteks Agenda bezüglich Crysis war eindeutig. Bereits drei Jahre zuvor sorgten die Entwickler von Far Cry für eine grafische wie technische Sensation, die es mit einer Finanzspritze seitens Electronic Arts zu toppen galt. In der Tat räumte Crysis zu seiner Zeit nahezu jeden Grafik- und Technik-Award ab – doch viele vergessen, dass hinter der Fassade ein erstaunlich ausgefeiltes Gesamtwerk versteckt liegt, welches in vielen Dingen zur Creme de la Creme der damaligen Shooterszene gehörte.

Inon Zurs Soundtrack mag keinen Meter revolutionär sein, aber er stellt eine bemerkenswerte Produktionsarbeit dar. Allein die Menge an Teilstücken, die das Programm in unterschiedlicher Reihenfolge aneinander knüpfen kann, ist riesig und gewährleistet eine Dynamik, die sich hervorragend an die Spielsituation anpasst – obwohl Zur sowohl von einem fetten Orchester profitiert als auch mit hochmoderner Synthesizertechnologie antritt. Mit solch einem Equipment sind nahtlose Übergänge von einem Thema zum anderen viel schwerer bewerkstelligen, als beispielsweise mit altmodischem Midi-Gedudel.

Während dem Spiel allenfalls ein markantes Hauptthema fehlt, werden einzelne Situationen durch eine eindringliche wie atmosphärisch höchst erfolgreiche Instrumentation aufgewertet. Der Soundtrack funktioniert am besten, wenn er Bedrohlichkeit mit Dramatik kreuzt. Zunächst sorgen die tiefen Bässe für ein Unwohlsein und erzeugen instinktiv ein Gefühl der Angst, die durch einen sprunghaften Anstieg der Pace von Hektik und Panik ersetzt wird.

Die Musik ist sicherlich nicht auf dem gleichen Niveau wie die Grafik. Aber sie mehr verdient, als das “schwarze Präsentationsschaf“ abgestempelt zu werden.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

Crysis Original Soundtrack
Amazon-Link

 

 

Crysis