Composer: Joris de Man & James Marsden
System: PlayStation 4, PlayStation Vita
Year: 2014

Velocity 2X ist gerade mal ein Jahr alt und doch in meinen Ohren dazu verdammt, auf Dauer ein Klassiker zu sein. Auf den ersten Blick haben Joris de Man und James Marsden eigentlich nichts wirklich Besonderes gemacht: Sie setzen auf einen typischen Synthie-Pop-Soundtrack, der sowohl auf orchestrale als auch freakige Chiptune-Elemente verzichtet und somit entgegen den derzeit vorherrschenden Trends ankämpft. Gleichwohl gibt es genügend Musik solchen Kalibers, weshalb es sehr schwer ist aus der Masse hervorzustechen. Und die Art, wie de Man und Marsden es trotzdem geschafft haben, ist im Prinzip super-simpel.

Zum einen ist die Instrumentation makellos. Die Auswahl erinnert an Ambient-Stilrichtungen, nur das die Komponisten sie als Ersatz für Gitarre, Klavier oder Schlagzeug zweckentfremdet. Anders ausgedrückt erinnert der Sound rein vom Klang her an solch Werke wie Mirror’s Edge, nur dass dahinter viel mehr klassische Musikkunst steckt.

Die andere Stärke des Soundtracks liegt schlicht in den Kompositionen begraben, die von der Qualität her an professionelle Studioalben anstatt Videospielmusik erinnern. Das fällt umso mehr auf, wenn ihr sämtliche Stück in einem Rutsch hört und einen Ohrwurm nach dem anderen entdeckt. Gleichzeitig steckt der Sound voller Energie und pusht spürbar eure Motivation des Indie-Geheimtipps.

Der Grund, warum ich Velocity 2X nicht noch höher platziere: Nahezu alle schwächeren Stücke wurden am Ende platziert. Das hinterlässt im letzten Drittel einen etwas unglücklichen Nachgeschmack, der mit einer besseren Sortierung sowohl auf dem Album als auch im Spiel vermeidbar gewesen wäre.