Game #114: Parasol Stars

114-Parasol_StarsHersteller: Taito
Director: Haruo Suzuki (PC-Engine)
Sound: Yasuko Yamada & Turbo Mira (PC-Engine)
Byte Bashing: Mick West (Amiga)
Note Nobbling: Matthew Cannon & Keith Tinman (Amiga)
System: PC-Engine / Amiga
Jahr: 1991 / 1992

Egal was da noch kommen mag, für mich gibt es nur zwei wahre Nachfolger von Bubble Bobble: Rainbow Islands – The Story of Bubble Bobble II und Parasol Stars – The Story of Rainbow Islands II. Dabei halten sich die konzeptionellen Gemeinsamkeit aller drei Jump’n’Runs arg in Grenzen, weil ihr jeweils mit völlig anderen Werkzeugen gegen kuschelig-garstige Gegner antretet.

In Parasol Stars steht euch ein Regenschirm zur Verfügung, mit dem ihr auf jeden Kuschelschurken einschlagen könnt. Alternativ spannt ihr den Schirm auf und rammt die zuckersüßen Feinde von unten – sei es durch dagegen rennen oder dagegen hüpfen. Dann schaltet ihr sie nicht nur aus, sondern packt sie zum Werfen bereit auf euren Schirm. Die Idee birgt zwar im Vergleich zu Bubble Bobble oder Rainbow Islands weniger Spielraum für Taktiken, doch sie ist gut genug und vor allem in ihrer Form einmalig

Interessanterweise stecken die Gemeinsamkeiten mehr im Detail: Die quietschebunten Monsterchen hinterlassen gerne mal eine leckere Frucht, mit der ihr euer Punktekonto füllt. Zudem gibt es ähnlich wie in Bubble Bobble kleine Luftblasen, die durch die Gegend schwirren und in manchen Fällen mit Wasser, Feuer oder einem Blitz gefüllt ist. Ihr könnt sie mit eurem Schirm sammeln und nach eigenem Ermessen abfeuern. Noch besser: Ist der Schirm voll, dann formen sich die kleinen Blasen zu einer Superblase und einer entsprechend mächtigen Waffe.

Wiederum im Rahmen der Serie ungewohnt ist der hohe Anteil an Endgegnern, die euch alle zehn von insgesamt hundert Levels heimsuchen. Spätestens dort ist der korrekt Einsatz von Feuer, Wasser oder Blitz immens wichtig, weil ihr die Schurken diesmal eben nicht so einfach mit eurem Regenschirm verprügeln könnt.

Leider bin ich nie an eine PC-Engine-Version des Spieles herangekommen, doch die Amiga-Umsetzung gilt als eine der besten und akkuratesten Konvertierungen ihrer Art. Deshalb kann ich den Verlust innerhalb meiner exorbitanten Sammlung ausnahmsweise verschmerzen. Trotzdem kann sich so gut wie niemand mehr an dieses Kleinod erinnern, vermutlich weil es eher gegen Ende der Amiga-Phase erschien und auch die wenigen Konsolenportierungen sich auf Game Boy oder NES beschränkten. Vielleicht sähe der Ruhm ganz anders aus, wenn irgendwer das Teil für Mega Drive oder Super Nintendo produziert hätte?

Last but not Least ist Parasol Stars in einer Hinsicht seinen deutlich berühmteren Vorgängern überlegen: beim Schwierigkeitsgrad. Kein Wunder, schließlich wurde es direkt für den Heimgebrauch und nicht für die Spielhalle entwickelt. All das macht mich umso trauriger, weil es kein The Story of Parasol Stars Part II gibt. Zwar hat Taito fleißig direkte Sequels wie Bubble Memories oder ähnlich geartete Titel á la The New Zealand Story auf die Spielerschaft losgelassen. Doch irgendwie ist es nicht das gleiche…

 

 

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